Die Mittelmeerdiät bei Diabetes Typ 2: Sie wird schon seit Jahrzehnten als gesunde Diätvariante gepriesen – und das zurecht! Im Vergleich zu einseitigen Diäten, bei denen auf Fett oder Kohlenhydrate gänzlich verzichtet wird, gab es zur Mittelmeerkost noch keine negativen Schlagzeilen. Kein Wunder, denn diese Ernährungsform ist abwechslungsreich und besteht aus viel pflanzlicher Kost, hochwertigen Ölen, Fisch und wenig Fleisch. Sie entspricht damit genau den Empfehlungen für eine gute Anti-Aging Ernährung. Dass sie auch besonders wirksam ist, um den Blutzucker zu senken, macht sie noch empfehlenswerter.

Im Ranking der Länder mit den gesündesten Bewohnern und der höchsten Lebenserwartung sind Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland auch Monaco ganz vorne. Es soll vor allem an der gesunden mediterranen Kost liegen, die den Bewohnern ein überdurchschnittlich hohes Lebensalter bei guter Gesundheit beschert. Nun haben Ernährungsforscher in einer vergleichenden Analyse den Einfluss der Mittelmeer-Diät auf den Zuckerstoffwechsel untersucht.

Forscher verglichen den Einfluss von neun Diäten auf den Zuckerstoffwechsel

In dieser Analyse haben europäische Forscher unter Mitwirkung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DifE) die Daten von 4937 Probanden aus 56 Ernährungsstudien ausgewertet und neun Diäten auf ihren Nutzen zur Blutzuckersenkung bei Patienten mit Diabetes-Typ 2 untersucht. Die Probanden hatten mindestens zwölf Wochen eine dieser Diätformen befolgt. Verglichen haben die Wissenschaftler folgende Diäten:

 

  • Mittelmeer-Diät: die Nahrung orientiert sich an der Ernährung im Mittelmeerraum – viel Salat und Gemüse, pflanzliche Öle, Fisch, wenig Fleisch
  • Low-Fat-Diät: reduzierte Fettzufuhr, bei der maximal 30% der Energie aus dem Fett stammen
  • Low-Carb-Diät: reduzierte Aufnahme von Kohlenhydraten (weniger als 25% der Energie aus KH)
  • Moderate-Carb-Diät: Der Energiebedarf wird zu 25 – 40 % über Kohlenhydrate gedeckt
  • High-Protein-Diät: erhöhte Eiweißzufuhr bei gleichzeitig weniger als 35% der Energie aus Fett
  • Paleo-DiätPaleo-Diät: auch Steinzeitdiät genannt – ohne Zucker, Getreide und Pflanzenfett
  • GLYX-Diät: gegessen werden nur Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index
  • Vegetarische Ernährung: es wird kein Fleisch gegessen, aber Eier und Milchprodukte
  • Vegane Ernährung: die Nahrung besteht ausschließlich aus nicht-tierischer Herkunft
  • Kontrollgruppe: keine Einschränkung bei der Ernährung

Die Studie ergab, dass die Mittelmeerdiät bei Diabetes Typ 2 die Nüchtern-Blutzuckerwerte am effektivsten senkt im Vergleich zur Kontrollgruppe. An zweiter und dritter Stelle folgten Paläo-Diät und vegane Ernährung. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten alle Diäten einen positiven Einfluss auf den Nüchtern-Zucker-Wert (Senkung der Werte zwischen 18 und 29 mg/dl).

Die Low-Carb-Diät war am effektivsten, um den Langzeit-Zuckerwert HbA1c zu senken. Mittelmeer- und Paläo-Diät zeigten jedoch auch deutlich positive Effekte.

Sekundäre Pflanzenstoffe wirken sich positiv aus

Da bei der Mittelmeerkost besonders viel und besonders abwechslungsreiche pflanzliche Nahrung aufgenommen wird und gleichzeitig hochwertige Öle, gehen die Forscher davon aus, dass die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe ganz entscheidend zu dem positiven Effekt bei Diabetes Typ 2 beitragen. Diese sekundären Pflanzenstoffe, zu denen die Farbstoffe in Obst und Gemüse zählen, sind hoch wirksame Antioxidantien und zählen auch zu den effektivsten Mitteln gegen das Altern. Darüber hinaus wird die Nahrung rund ums Mittelmeer meist frisch zubereitet und verzichtet auf Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker.

Häufig gehen Diabetes Typ 2 und eine Fettleber miteinander einher. Die generellen Empfehlungen gegen eine nicht-alkoholische Fettleber sind eine kalorienreduzierte Ernährung mit einem hohen Anteil an Pflanzenstoffen, hochwertigen Ölen und weniger Kohlenhydraten – genau die Grundprinzipien der Mittelmeer-Diät. Mehr zum Thema Fettleber lesen Sie in unserem kostenlosen Ratgeber „10 Tipps gegen eine Fettleber“.

Sie möchten Ihr Diabetes-Risiko testen? Hier geht’s zum Diabetes Risiko-Tester des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung.