Ständiges Aufstoßen: Saurer Mageninhalt fließt zurück bzw. hoch in die Speiseröhre. Das ist nicht nur brennend unangenehm, sondern kann auch gefährlich sein, wenn es häufig passiert. Doch was hilft gegen Sodbrennen und wie kann ich mich schützen?

Was ist Reflux, GERD und wie hängt Sodbrennen damit zusammen?

Die Medizin spricht von Reflux, oder der gastroösophagealen Refluxkrankheit (englisch: gastroesophageal reflux disease = GERD), wenn saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt und dadurch unangenehme Symptome verursacht. Je nach Häufigkeit, Dauer und der Menge an Magensäure, die in die Speiseröhre gelangt, kann es auch zu organischen Schäden kommen, wie z.B. zu einer entzündlichen Komplikation, der Reflux-Ösophagitis. Bleibt eine Ösophagitis (Speiseröhrenentzündung) unbehandelt, können sich Geschwüre und Vernarbungen bis hin zu krebsartigen Veränderungen bilden.

 

Sodbrennen ist das Symptom der Refluxkrankheit. Wer ständiges Sodbrennen hat, läuft Gefahr, dass seine Speiseröhre regelrecht verätzt wird durch Magensäure. Viele leiden unter diesen ätzenden Beschwerden über Jahre hinweg, beim Bücken, Liegen oder körperlicher Anstrengung.

Helfen Hausmittel gegen Sodbrennen?

Wem der saure Magensaft plötzlich des Nachts hoch in die Speiseröhre bis fast in den Rachen läuft, greift gerne und schnell zu Medikamenten, den sogenannten Säureblockern, um diese brennenden Beschwerden schnell zu lindern. Doch diese Säureblocker helfen nicht dauerhaft. Als Hausmittel gegen Sodbrennen werden häufig Haferflocken und vor allem Natron (ist in Backpulver enthalten) genannt. Natron (Natriumhydrogencarbonat = NaHCO3) ist eine Lauge und soll die Magensäure neutralisieren. Die gewünschte Wirkung ist jedoch fraglich, denn mit dem eigenommenen Natron kann vermehrt Kohlendioxid im Magen entstehen, welches wiederum das Aufstoßen eher begünstigt als verhindert.

Was hilft gegen Sodbrennen?

Ständiges Aufstoßen (Reflux) kann gelindert oder sogar ganz verhindert werden durch eine Umstellung der Ernährung. Hier die wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst:

  • Mehr eiweißreiche Kost (Rührei, Quark, Käse, Joghurt, Fisch, Hülsenfrüchte etc.)
  • Weniger – oder noch besser gar nichts – Süßes (Softdrinks, Säfte, Limonaden, Kuchen etc.)
  • Weniger von ungesunden Fetten, maximal 2 EL Öl pro Tag
  • Mehr kleinere Mahlzeiten als eine große (fünf bis sechs pro Tag)

Wie sollte die Ernährung bei Sodbrennen aussehen?

Bei Reflux ist der obere Schließmuskel des Magens nicht stark genug und lässt aufsteigenden Mageninhalt vorbeifließen. Dieser Schließmuskel lässt sich jedoch durch eine proteinreichere Nahrung stärken, und zwar durch die Substanz „Gastrin“, die der Magen selbst bildet (Gastrin ist ein Peptidhormon des Magen-Darm-Traktes). Die Regel ist ganz einfach: Je mehr Proteine man isst, desto mehr Gastrin wird gebildet, welches die Muskulatur des Magens stimuliert.

Am besten ganz verzichten sollte man auf stark gezuckerte Getränke wie z.B. Limonaden oder Softdrinks. Dies sind reine Zuckerbomben und begünstigen eher ständiges Aufstoßen, gerade auch durch ihren hohen Säuregehalt. Unsere Empfehlung: Essen Sie lieber einen knackigen Apfel statt ein Glas gesüßten Apfelsaft zu trinken.

So verhindern Sie Sodbrennen und Reflux?

Wer unter Reflux leidet, sollte lieber vorsichtig mit dem Verzehr von stark und scharf gewürztem Essen sein. Selbst wenn man kein Problem beim Verzehr von Tabasco & Co. hat, der Magen wird dadurch durchaus gereizt.

Fettreiches Essen schwächt die Muskelspannung des Magens und begünstigt Reflux. Deshalb sei hier allen Sodbrennen-Leidenden empfohlen, die tägliche Menge an Fett stark zu kontrollieren: Maximal zwei Esslöffel pro Tag, und dann am besten hochwertige Öle (Gute Fette, schlechte Fette – was ist gesund?).

Leider begünstigen nicht nur kohlesäurehaltige Getränke den Reflux, sondern auch Alkohol, Weißwein stärker als Rotwein oder Bier. Wer gerne Kaffee auf nüchternen Magen trinkt, um morgens auf die Beine zu kommen, sollte dies zukünftig lieber in Verbindung mit einer kleinen Mahlzeit tun.

 

Zu den Lebensmitteln, die Reflux aufgrund ihres niedrigen pH-Wertes fördern, gehören die Zitrusfrüchte. Anhängern von rohen Zwiebeln sei gesagt, diese lieber vorher zu kochen oder zu braten.

Bitterstoffe zügeln den Appetit auf Süßes

Wer mit Heißhungerattacken auf Schokolade und Kuchen zu kämpfen hat, dem seien Bitterstoffe sehr empfohlen; durch den bitteren Geschmack lässt der Appetit nach. Diese Bitterstoffe sind in Pampelmusen und Artischocken, aber auch in Blattsorten wie Chicorée, Löwenzahn, Radicchio, Endivien enthalten. Am besten kauft man diese Sorten jedoch besser im Bioladen, da in dieser Ware die Bitterstoffe noch nicht herausgezüchtet wurden. Wer die Bitterstoffe lieber ohne Salat zu sich nehmen möchte, kann sich in der Apotheke mit Pflanzentropfen versorgen, die u.a. aus Wermut, Engelwurz, Pomeranze, Kalmus, Kardamom, Kümmel, Gewürznelken, Zimt, Koriander, Fenchel, Galgant, Gelber Enzian, Lavendel, Majoran, Schafgarbe, Löwenzahn, Zitwer (weiße Curcuma) und Ingwer bestehen.

Kopf hoch bei nächtlicher Säureattacke

Um sich die wohlverdiente Nachtruhe nicht von einer plötzlichen Säureattacke nehmen zu lassen, gibt es ein einfaches Mittel, nämlich das Kopfende des Bettes etwas höher zu stellen. Zudem sollte man ca. vier Stunden vor dem Zubettgehen keine große Mahlzeit mehr zu sich nehmen, und den Tag am besten mit einem Verdauungsspaziergang abschließen. Der hilft auch dabei, den Stress des Tages besser abzubauen und einen gesunden Schlaf zu bekommen – ganz im Sinne des Anti Aging.