Ob zur Stärkung des Immunsystems, zum Aufbau von Knochen und Gelenken, zur Kräftigung von Haaren und Nägeln oder zur Unterstützung einer gesunden Darmflora – Nahrungsergänzungsmittel gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Sie alle haben gemeinsam, dass sie eine Verbesserung unseres Gesundheitszustandes versprechen. Wie wirkungsvoll sind diese Präparate und gibt es natürliche Alternativen?

Nahrungsergänzungsmittel zur Selbstmedikation Gerade im Anti-Aging Bereich boomt der Markt an angepriesen Mitteln zur Nahrungsergänzung, denen wahre Wunderwirkungen nachgesagt werden. Ob ein Nahrungsergänzungsmittel für Sie wirklich sinnvoll ist oder ob eine natürliche Alternative die bessere Wahlwäre, können Sie einem sehr übersichtlichen Schaubild entnehmen. Zu den verschiedenen Arten von Präparaten und ihren Alternativen hat idealo.de eine Graphik erstellt, bei der je nach Bedürfnissen und Beweggründen jeder selbst testen kann, ob und welches Nahrungsergänzungsmittel von Nutzen ist. Natürlich sollten Sie vor der Einnahme in jedem Fall Ihren Arzt konsultieren.

Nahrungsergänzungsmittel zur Selbstmedikation sind im Einzelfall sinnvoll

Um den Körper mit wichtigen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen zu versorgen, ist eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung unerlässlich. Täglicher Verzehr von Obst und Gemüse, frisch zubereitete Speisen und Verzicht auf Fast Food und Fertiggerichte helfen, den Organismus mit dem Notwendigsten zu versorgen. Allerdings gibt es auch Personen mit erhöhtem Nährstoffbedarf. Dazu zählen schwangere Frauen und chronisch erkrankte Menschen. Permanenter Stress kann ebenfalls zu einem vermehrten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen führen.

Werden dem Körper durch die Nahrung nicht alle erforderlichen Nährstoffe zugeführt, um ihn gesund zu halten und alle Stoffwechselvorgänge ausführen zu können, behelfen sich immer mehr Menschen mit Nahrungsergänzungsmitteln. Vor allem Senioren nehmen laut einer Studie sogar zu viele Nahrungsergänzungsmittel ein. Wer die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Betracht zieht, sollte sich dafür in einer Apotheke beraten lassen oder sich mit dem Hausarzt absprechen und durch eine Blutanalyse herausfinden, ob und welche Mängel tatsächlich vorliegen.

 

Wasserlösliche Vitamine

Vitamine können wasser- oder fettlöslich sein. Wasserlösliche Vitamine werden vom Körper zunächst in wasserhaltigen Flüssigkeiten wie z.B. Blut oder Lymphe aufgenommen und anschließend im Körper verteilt. Der Nachteil dieser Vitamine ist, dass sie bis auf das Vitamin B12 kaum gespeichert werden können und deshalb ständig zugeführt werden müssen. Zu den wasserlöslichen Vitaminen zählen Vitamin B1-12, Folsäure und Vitamin C. Die B-Vitamine und Folsäure sind wichtig für den Stoffwechsel, Vitamin C bietet einen Oxidationsschutz für unsere Zellen.

Um ausreichend mit B-Vitaminen versorgt zu werden, ist eine ausgewogene Nahrung aus Hülsenfrüchten, Getreide, Fleisch, Kartoffeln, Milchprodukten und grünem Gemüse wichtig. Menschen die vegan leben, sollten Vitamin B12 ergänzend einnehmen, da Vitamin B12 in nenneswerten Megen fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Vitamin C steckt in frischem Obst und Gemüse, Folsäure in Getreide, grünem Gemüse und Sojabohnen.

Fettlösliche Vitamine

Um fettlösliche Vitamine aufnehmen zu können, braucht der Körper eine kleine Menge an Fett oder Öl. Der Körper speichert diese Vitamine längerfristig in der Leber oder im Depotfett. Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen Vitamin A, D, E und K. Vitamin A ist wichtig für die Zellentwicklung und die Sehkraft. Enthalten ist dieses Vitamin in Milchprodukten, Gemüse, Obst und Fisch.

Vitamin D stellt der Körper selbst her, wenn er dem Sonnenlicht (UV-Strahlung) ausgesetzt ist. In unseren Breiten geht man in aller Regel von einer ausreichenden Versorgung von März bis Oktober aus – vorausgesetzt, Sie halten sich mindestens 30 Minuten pro Tag in der Sonne auf. Allerdings verbringen die meisten Menschen die Tage in geschlossenen Räumen und auch der durchaus sinnvolle Zusatz von UV-Filtern in Anti-Aging Cremes verhindert die Aufnahme von UV-Strahlung. So ist es nicht verwunderlich, dass Ärzte zunehmend dazu raten, ganzjährig Vitamin D zu ergänzen. Außerdem ist Vitamin D in Milch, Eigelb und Lebertran enthalten. Vor allem in den Wintermonaten ist es ratsam, zusätzlich Vitamin D einzunehmen um die Knochenbildung und Aufnahme von Kalzium nicht zu beeinträchtigen.

Das Vitamin E dient dem Oxidationsschutz und findet sich in Getreide und Pflanzenöl. Vitamin K ist essentiell für die Blutgerinnung und kann über grünes Gemüse, Blattgemüse und Leber aufgenommen werden.

 

Nahrungsergänzungsmittel zur Selbstmedikation – Anwendungsgebiete und Alternativen

Zur grundsätzlichen Stärkung des Immunsystems empfiehlt sich die Einnahme von Vitamin C oder Zink. Zitrusfrüchte, Karotten und Ingwer sind natürliche Alternativen dazu. Für eine gesunde Magen- und Darmflora sind Ballaststoffe wichtig, die in Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Leinsamen und Kleie auf natürliche Weise enthalten sind. Für einen ausgeglichenen Basenhaushalt sind Mineralstoffe wichtig. Diese kommen besonders zahlreich in grünem Gemüse vor. Möchten Sie Ihre Knochen stärken, greifen Sie am besten zu Calcium in Kombination mit Vitamin D – diese Kombination bietet zudem einen möglichen Schutz vor Osteoporose. Brokkoli, Knoblauch, Milchprodukte und Meeresfisch und der Aufenthalt an der frischen Luft im Sonnenlicht können jedoch dasselbe bewirken. Ginkotabletten fördern ein gesundes Herz-Kreislaufsystem. Doch auch gute Fette, die reich an Omega-3 Fettsäuren sind, schützen das Herz-Kreislauf-System. Diese guten Fettsäuren sind in Leinöl und Nüssen enthalten.

Gegen Nahrungsergänzungsmittel zur Selbstmedikation spricht prinzipiell nichts. Dennoch sollten Sie Acht geben und sich nicht aus Versehen überdosieren, denn selbst bei Vitaminen hilft nicht unbedingt das Motto „Viel hilft viel“. Wenn Sie bereits andere Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, schwanger sind, sich in der Stillperiode befinden oder unter 18 Jahren sind, sollten Sie deshalb nicht selbstständig zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, ohne vorher einen Arzt konsultiert zu haben.