Obst, Gemüse und sogenannte Superfoods sind gesund – das weiß doch jeder! Aber ist das wirklich so und welches Superfood ist das gesündeste? Eine US-Studie hat den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln untersucht und eine Liste mit den 41 gesündesten und nährstoffreichsten Lebensmitteln erstellt.

Das gesündeste Lebensmittel der Welt

Für die Studie untersuchte Jennifer Di Noia, Professorin an der William Paterson University in New Jersey, Lebensmittel auf ihren Gehalt an 17 lebenswichtigen Nährstoffen, darunter Vitamin A, D und B12 – aber auch Ballaststoffe, Eiweiß und Mineralstoffe. Je mehr dieser 17 Stoffe pro 100kcal des Lebensmittels enthalten waren, desto besser Schnitt dieses ab. Tatsächlich gab es unter den 41 analysierten Lebensmitteln nur ein einziges, das pro 100kcal 100 Prozent aller Nährstoffe enthielt.

Kein Obst ist ein Superfood unter den Top 20 

Eine große Überraschung: kein einziges Obst ist ein Superfood unter den Top 20 Lebensmitteln! Am gesündesten von allen Obstsorten schnitt die Zitrone mit Platz 28 ab. Auf Platz 30 befinden sich Erdbeeren, auf Platz 33 Orangen. Den letzten Platz aller 41 untersuchten Lebensmittel belegte die weiße Grapefruit. Apfel, Banane und Heidelbeere haben den Sprung in die Superfood Liste gar nicht geschafft, da sie bereits vorher ausschieden.

Das gesüdeste Lebensmittel: ein Gemüse

Diverse Gemüsesorten führen die Liste der nährstoffreichsten Lebensmittel an. Besonders grüne Blattgemüse enthalten am meisten der 17 untersuchten Nährstoffe pro 100kcal. Chinakohl, Mangold und die Blätter der Roten Bete belegen Platz zwei, drei und vier.

Ein Gemüse, das in Deutschland kaum eine Rolle spielt, belegte dabei Platz eins: die Brunnenkresse! Dieses bei uns fast in Vergessenheit geratenen Heilkraut enthält 100 Prozent aller untersuchten Stoffe pro 100 kcal. Im asiatischen Raum, aber auch bei unseren europäischen Nachbarn steht die Brunnenkresse häufiger auf dem Speiseplan. Der frische, leicht scharfe Geschmack erinnert an die normale Gartenkresse und passt hervorragend als Zutat für Kräuterquark, in Salate und zum Garnieren von Sandwiches.

Meine Meinung zu der Studie

In dieser Studie hat Professorin Di Noia hat zahlreiche Lebensmittel auf ihren Gehalt an lebenswichtigen Stoffen, wie Vitaminen, Mineralstoffen, Protein und Ballaststoffen untersucht. Zweifellos sind Kohl und andere grüne Gemüsesorten wertvolle Nährstofflieferanten, denn sie enthalten viel Vitamin C und Calcium, Senföle und haben gleichzeitig wenig Kalorien.

Doch hinsichtlich ihres Anti-Aging Potenzials spielen noch zahlreiche weitere Stoffe eine enorm wichtige Rolle, die in dieser Studie nicht untersucht wurden. Besonders hervorzuheben sind die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Zu ihnen zählen Farbstoffe, wie Anthocyane oder das Resveratrol, die ein hohes antioxidatives Potenzial besitzen und sich positiv auf die Darmgesundheit und das gesamte Gefäßsystem auswirken.

Leider wurden diese Nährstoffe in der Studie nicht untersucht und so tauchen rote Trauben, rote Bete und Blaubeeren in der Liste gar nicht auf. Äpfel enthalten den wertvollen Ballaststoff Pektin, der Cholesterin und sogar Schwermetalle binden kann. Doch auch Äpfel wurden nicht berücksichtigt. Ebenso wie Knoblauch und Zwiebeln, die zwar nicht die Hauptlieferanten der 17 berücksichtigten Nährstoffe sind, aber äußerst wichtige Pflanzenstoffe enthalten, die einerseits antibiotisch wirken, aber auch einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf System haben.

 

Insgesamt ist die Studie von Professorin Di Noia eine wichtige Studie, um den Gehalt an 17 wichtigen Nährstoffen in unseren Lbeensmitteln zu untersuchen. Dass dabei grüne Blattgemüse weit vorn landen, ist nicht überraschend, da diese sehr kalorienarm sind und zahlreiche Nährstoffe enthalten. Allerdings sind die ebenso wichtigen und nützlichen sekundären Pflanzenstoffe nicht untersucht worden und so fehlen besonders gesunde Lebensmittel, wie Beeren, Äpfel und Knoblauch in dieser Liste.

Deshalb mein Tipp: ernähren Sie sich bunt: wenn von jeder Farbe etwas auf dem Teller liegt (damit meine ich keine Smarties), dann haben sie die volle Bandbreite an Nähr- und Pflanzenstoffen und ernähren sich ausgewogen und gesund. Und wenn es noch ein wenig gesünder sein soll, garnieren Sie häufiger mal mit Brunnenkresse.

 

 

Quelle: Di Noia, Jennifer. (2014). Defining Powerhouse Fruits and Vegetables: A Nutrient Density Approach. Preventing chronic disease. 11. 10.5888/pcd11.130390.