Positiver Einfluss des Alters: Als 50-Jähriger wird man keinen 100 Meter-Sprint gegen einen 20-Jährigen gewinnen. Auch die Nächte durchfeiern kann – oder will – man nicht mehr. Dennoch, ist das Alter kein Grund zum Trübsalblasen: Mit den Jahren wird nicht alles schlechter, wie viele Menschen glauben. Die Lebenszufriedenheit und das gesundheitliche Wohlbefinden verbessern sich in vielerlei Weise.
Das Immunsystem beispielsweise profitiert vom Alter: 20-Jährige haben durchschnittlich 2 bis 3 Erkältungen pro Jahr, 50-Jährige dagegen nur 1-2. Der Grund: Mit den Jahren lernt, vereinfacht gesagt, das Immunsystem eine große Anzahl an Viren und Bakterien kennen. Das Immunsystem merkt sich deren spezifische Eigenschaften und kann bei einer erneuten Infektion schneller auf die „Angreifer“ reagieren. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt außerdem die Wahrscheinlichkeit ab, an einer Allergie zu leiden. Denn die Produktion von allergieauslösenden Antikörpern läuft bei jungen Menschen auf Hochtouren, nimmt ab dem 40. Lebensjahr aber ab. Das ist der Grund, weshalb nur sehr wenige Senioren an Heuschnupfen leiden. Allerdings gilt dieser „Altersvorteil“ nicht grundsätzlich: Nahrungsmittel-Allergien bleiben auch im Alter bestehen.
Weniger Migräne im Alter
Auf das Alter freuen können sich Migräne-Patienten: Schmerztabletten und aufwändige Therapien werden nicht mehr – oder nur noch in sehr geringem Umfang nötig sein: Denn mit dem Alter nehmen Stärke und Anzahl von Migräneanfällen ab. Das zeigte 2006 unter anderem eine Untersuchung der Klinik für Migräne in Göteborg in Schweden. Insgesamt 374 Migräne-Patienten, die durchschnittlich 55 Jahre alt waren und bis zu 6 Migräneanfälle pro Jahr hatten, wurden über einen Zeitraum von 12 Jahren beobachtet: Bei 30 % der Teilnehmer verschwand die Migräne innerhalb dieser Zeit vollkommen. Bei den übrigen Studienteilnehmern ging die Häufigkeit der Anfälle um 80 % zurück. Die Schmerzintensität verringerte sich um 66 %.
Senioren genießen ihre Sexualität
Ebenfalls zum Positiven wandelt sich das Sexualleben. Das zeigte bereits 1998 eine Befragung der US-amerikanischen Organisation „National Council on the Aging“ von insgesamt 1.292 Menschen über 60 Jahren: 70 % von ihnen sagten, dass sie jetzt ein genauso befriedigendes oder gar besseres Sexualleben hätten als im Alter von 40 Jahren. Die Gründe sind vielfältig: Im Alter nehmen sich viele Menschen mehr Zeit für ihren Partner. Meist kennen sich Paare bereits sehr lange und wissen über die Vorlieben des anderen bestens Bescheid. Und Probleme, beispielsweise im Beruf, die sich auf das Sexualleben negativ auswirken könnten, sind im Alter weniger häufig.