Dynamischer und fitter durch Faszientraining und Therapie der Faszien

Faszientraining ist ein echter Jungbrunnen, denn es strafft und sorgt für den Aufbau neuer Kollagenfasern. Wer regelmäßig seine Faszien trainiert, fühlt sich angeblich 10 Jahre jünger und bewegt sich auch so. Jetzt wollen wir uns mit Thema Faszientraining und Faszientherapie beschäftigen. Denn die Selbstmassage auf den Faszienrollen ist lediglich ein Aspekt des Faszientrainings. 

Faszientraining besteht aus vier Bausteinen

1. Rebound Elasticity: Der Katapult-Effekt

2. Proprioceptive Refinement, Fluid Refinement und Sensory Refinement: Verbesserung der Wahrnehmung und Verfeinerung der Bewegung

3. Soft Tissue Stretching oder Fascial Stretch: Das dynamische und auch langsame Dehnen von Bändern, Bindegewebe und Muskeln

4. Fascial Release: Massage mit Rollen und Bällen

Rebound Elasticity – Höchstleistung mit dem Katapult-Effekt

Haben Sie schon mal beobachtet, wie ein Frosch plötzlich und ohne Anlauf meterweit springt? Diese enorme Sprungkraft wird den Faszien zugeschrieben. Die Faszien sind in Ruhe fein gefaltet und können sich in Sekundenbruchteilen ausdehnen, was zum Katapult-Effekt führt. Viele Sportler trainieren diesen Effekt, um Sprints und Sprünge zu verbessern.

Im Alltag können Sie diese Fähigkeit durch einfaches Wippen und Schwingen trainieren. Auch das Training mit dem Mini-Trampolin ist äußerst effektiv für die Elastizität der Faszien – mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel „Mini-Trampolin: durch Rebounding hüpfend zur Bikini-Figur“. Ein gutes Übungsvideo finden Sie hier.

Propriozeptives Refinement – die Verbesserung der Körperwahrnehmung

Die Faszien umhüllen unseren Körper wie ein Anzug (Bodysuit), in den viele Nerven enden. So haben Faszien einen großen Einfluss auf unsere Körperwahrnehmung: die Beweglichkeit, die Wahrnehmung im Raum. Je besser wir diese Wahrnehmung – die Propriozeption – trainieren, desto besser trainiert sind unsere Bewegungsabläufe. Blockaden, Einschränkungen und letztlich sogar myofasziale Schmerzen können wir trainieren und deutlich verbessern. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Bewegungsabläufen, die unsere Körperwahrnehmung verbessern.

Soft Tissue Stretch – das langsame oder dynamische Dehnen

Faszien sind dafür gemacht, gedehnt und bewegt zu werden – dadurch bleiben sie geschmeidig und werden mit Nährstoffen versorgt, Verklebungen der Faszien werden gelöst. Statisches Dehnen, bei dem die Übungen mindestens eine Minute gehalten werden, sind ebenso nützlich wie federnde Bewegungen. War das Federn und Nachwippen lange Zeit verpönt, kommt es jetzt beim Faszientraining wieder ganz groß raus!

Fascial Release – die Behandlung mit Rolle und Bällen

Faszienrollen sind momentan sehr angesagt und man findet sie mittlerweile schon im Discounter zu günstigen Preisen. Neben den Rollen gibt es auch Faszienbälle in unterschiedlichen Größen und Härten – doch auch ein einfacher Tennisball leistet schon gute Dienste bei der Selbstmassage – man nennt es im Fachjargon auch Fascial ReleaseZiel des Fascial Release ist es, den Stoffwechsel anzuregen. Durch das Rollen und Drücken auf dem Gewebe wird die Gewebsflüssigkeit aus den Zellzwischenräumen gepresst, anschließend füllen sich die Räume wieder mit frischer Flüssigkeit. Außerdem werden Verklebungen von Muskeln und Faszien gelockert und gelöst. Dazu rollt man sehr langsam über die Muskel- und Fasziengruppen. Wo es am meisten schmerzt, hält man kurz an bis der Schmerz nachlässt. Das Ganze wiederholt man bis zu 10-mal. 

Sie sind nun neugierig geworden auf die Welt der Faszien? Dann empfehle ich den Beitrag “Geheimnisvolle Faszien – Neues vom Rücken“ aus der Wissenschaftsserie Quarks & Co.