Zumba-Gold: Entspannendes Stretchen wechselt mit kräftigen Schlagbewegungen. Intensives Ein- und Ausatmen, dazu Musik aus der Südesee im Dreiviertel-Takt. Es wirkt etwas exotisch, beobachtet man eine Sportgruppe beim sogenannten Aroha. Der Eindruck kommt nicht von ungefähr: Denn aus Tänzen neuseeländischer Ureinwohner, den Maori, entwickelte der Berliner Sportwissenschaftler Bernhard Jakszt vor etwa 10 Jahren die Sportart Aroha. In der Sprache der Maori bedeutet das Wort „Aroha“ soviel wie „Liebe“. Gemeint ist: Der Tanz stellt die Liebe zum Leben und der Natur dar. Neben den Elementen aus dem Maori-Tanz enthält Aroha fließende Bewegungen aus dem Thai Chi und Elemente aus dem Kung Fu.

Aus dem Kung Fu beispielsweise Tritt- und Schlagbewegungen oder auch das Nachahmen von Tieren in Angriffs- oder Verteidigungspositionen. Die Bewegungen sind ein Wechsel aus Anspannung und Entspannung. Leicht zu erlernen und gelenkschonend sind die Übungen – und deshalb auch für Ältere sehr gut geeignet: Mithilfe der tänzerischen Bewegungen lassen sich Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit und Kraft trainieren. Das stärkt zum einen das Herz-Kreislauf–System. Der Fettabbau wird angekurbelt. Die Muskulatur an Bauch, Gesäß und Oberschenkel gestärkt. Das festigt die Körperhaltung und schützt vor Stürzen. Muskelverspannungen lösen sich. Stress wird abgebaut. 

Ideal für den Einstieg: Zumba Gold

Ähnlich wie Aroha ist auch Zumba ein Fitness-Programm zu Musik. Zumba enthält Elemente lateinamerikanischer Tänze, genauso Kampfkunst- und Bauchtanzbewegungen. Zumba ist spanisch und bedeutet so viel wie „Scherz“ oder „Neckerei“ – denn die Bewegungen sollen Spaß bringen. Die Übungen gibt es in verschiedenen Schwierigkeitsstufen: Zumba-Gold ist die leichteste Variante, besteht aus langsamen Bewegungen und wurde für (Wieder)-Einsteiger und Ältere entwickelt. Neben Zumba-Gold und dem „normalen“ Zumba gibt es Zumbatomic, dass sich speziell an Kinder richtet. Sehr sportliche Menschen können es mit Zumba Toning probieren: Dabei tanzen die Teilnehmer mit kleinen Hanteln in der Hand, sogenannten Toning Sticks. 

Tanz ist effektives Fitnesstraining mit Spaß

Aroha- und Zumba-Kurse werden von Volkshochschulen, Fitness-Studios oder Turnvereinen angeboten. Eine Trainingseinheit dauert 40 bis 60 Minuten. Wie effektiv Tanz die körperliche Fitness steigert, zeigte unter anderem eine Untersuchung der Universität von Mexiko-Stadt im Jahr 2006: Insgesamt 40 Menschen, die unter einer Herzerkrankung leiden, trainierten 5x wöchentlich auf einem Fahrradergometer. Eine gleich große Patientengruppe tanzte während der Zeit Tango, Salsa oder Rock´n Roll. Das Ergebnis: In beiden Gruppen steigerte sich die körperliche Leistungsfähigkeit um 30%. Tanzen macht also nicht nur Spaß, sondern ist ein ebenso effektives Training wie Fahrradfahren. Hinzu kommt, dass Bewegung zu Musik die Stimmung hebt. Schließt man sich einer Tanz-Gruppe an, so lernt man neue Menschen kennen, soziale Kontakte entstehen. Einsamkeit und Depressionen verfliegen. Auch das ist ideal für ältere, oftmals allein lebende Menschen. 

Fitte Menschen leben länger – eindeutig Anti Aging

Eine Untersuchung der Universität Pittsburg in Pennsylvania zeigte im Jahr 2010 außerdem: Wer mit 65 Jahren noch relativ fit ist, hat gute Aussichten, 90 oder 100 Jahre alt zu werden. Es gibt nämlich einen Zusammenhang zwischen Laufgeschwindigkeit, also einem Parameter für körperliche Fitness, und der Lebenserwartung. Untersucht wurde die Gehgeschwindigkeit von insgesamt 35.000 Probanden über einen Zeitraum von 12 Jahren hinweg. So hatten 65-Jährige, die in 10 Sekunden nur 2 m zurücklegten, also relativ „unfit“ waren, durchschnittlich eine Lebenserwartung von noch 8 Jahren. Gleichaltrige, die 16 Meter in 10 Sekunden schafften, können problemlos noch doppelt so lange leben. Aroha und Zumba steigern also nicht nur die körperliche Fitness – sondern erhöhen letztendlich auch die Lebenserwartung. Ideal für Menschen, die noch einiges vorhaben.