Vitamin B6 / Pyridoxin
Vitamin B6 (oder: Pyridoxin) gehört zu den wasserlöslichen B-Vitaminen. Vitamin B6 ist das wesentliche Coenzym im Eiweißstoffwechsel. Besondere Bedeutung hat das Vitamin im Zusammenwirken mit Vitamin B12 und Folsäure auf den Homocysteinstoffwechsel (Homocystein ist ein Zwischenprodukt beim Eiweißstoffwechsel im Körper). Die Speicherkapazität reicht für ca. 6 Wochen.
Welche Aufgaben hat Vitamin B6 im Körper?
Pyridoxin ist an ca. 100 enzymatischen Reaktionen im Eiweißstoffwechsel beteiligt. Weiter hat es einen Einfluss auf die Bildung einiger Gewebshormone wie z.B. Histamin, Serotonin und Epinephrin. Bei einem Mangel kommt es zu einer fehlerhaften Hämoglobinsynthese (roter Blutfarbstoff). Gemeinsam mit Vitamin B12 und Folsäure reduziert es den Homocysteinspiegel und hat so eine schützende Wirkung auf die Arterien und auf das Herz- und Kreislauf-System.
Wie viel Vitamin B6 am Tag?
Mit 1,2 – 1,5mg kann der tägliche Bedarf gedeckt werden.
Je eiweißreicher die Ernährung ist, desto mehr Vitamin B6 wird benötigt.
Ein erhöhter Bedarf besteht auch im Wachstum, in der Schwangerschaft und bei starker körperlicher Beanspruchung.
In welchen Lebensmitteln steckt Vitamin B6?
Pyridoxin ist in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln weit verbreitet. Aus tierischen Lebensmitteln kann es besser aufgenommen werden. Es ist licht- und hitzeempfindlich und wird durch Kochen zerstört. Noch in den 50er Jahren kam es nach Fütterung mit erhitzter Säuglingsfertignahrung zu mangelbedingten Krämpfen bei den Babys.
Wie viel Pyridoxin sind in 100g Lebensmittel enthalten?
Kalbsleber 0,9mg
Makrele 0,63mg
Avocado 0,53mg
Brathuhn 0,5mg
Schweinefleisch 0,5mg
Thunfisch 0,46
Hering 0,45mg
Was passiert bei einem Mangel an Vitamin B6?
Durch die weite Verbreitung in Lebensmitteln und die gute Speicherfähigkeit ist in Deutschland ein Mangel an Vitamin B6 bei gesunden Erwachsenen nur sehr selten. Es können aber Menschen betroffen sein, die bestimmte Medikamente wie z.B. Krampflöser, Antidepressiva oder Schmerzmittel einnehmen müssen. Bei einem Mangel kann es zu vielfältigen Gesundheitsstörungen kommen. Diese zeigen sich vor allem in Schwäche, Reizbarkeit, Hautveränderungen, Blutarmut und Störungen des Zentralnervensystems. Chronischer Mangel kann zu Nervenschädigungen führen.
Zu viel Vitamin B6?
Bei extremer Überdosierung wird von sensorischer Neuropathie berichtet mit Gangstörungen, starken Schmerzen im Brustbereich und Störungen des Tast- und Temperatursinns.