Es gibt viele verschiedene Qi Gong Formen. Aber was hat es damit auf sich? Der Begriff “Qi” heißt übersetzt Energie/Lebensenergie bzw. jene feinstoffliche Substanz, aus welcher unser Kosmos zusammengesetzt ist. Der Begriff “Gong” bedeutet soviel wie “Üben, Arbeiten, Lenken, Selbstdisziplin etc”. Demnach ist das Qi Gong selbst der Umgang und die Arbeit mit der Lebensenergie, das bewusste Steuern und Lenken derselben durch unseren Körper und die gezielte Methode, das damit zu erreichen, was man bewusst erreichen möchte.
Wie ist die Anwendung von Qigong?
Das Qi Gong (teilweise auch geschrieben Chi Gong) ist grundsätzlich keiner Beschränkung unterworfen. Es kann von jedem Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Talenten und Vorwissen leicht erlernt und genutzt werden. Da die Bewegungsabläufe langsam, harmonisch und fließend sind, eignet sich diese Methode auch gut für alte, schwache Menschen. Sie ist auch eine gute Ergänzung zur physikalischen Therapie bei Arthrotikern. Wichtige Voraussetzungen sind lediglich die äußere und innere Ruhe sowie das bewusste Einlassen auf die verschiedenen Übungen.
– Im Wesentlichen unterscheidet man folgende Anwendungsbereiche des Qi Gong:
– Behandlung bestehender, vor allem chronischer Erkrankungen.
– Aktivierung der Selbstheilungskräfte und Vorbeugung von Krankheiten.
– Regulierung und Lenkung des Qi-Flusses bzw. Abbau von Blockaden.
– Erhöhte körperliche und geistige Flexibilität.
– Gesteigerte Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit.
– Erhöhung des körpereigenen Wohlgefühls.
– Erhöhung der inneren und äußeren Vitalität und Lebenskraft.
Geschichtlicher Überblick
Das Qi Gong (oder auch Chi Kung) entwickelte sich in China vor etwa fünftausend Jahren. Durch klimatische Veränderungen sollen die Menschen im ganzen Land damals krank und schwach geworden sein. Da sie sich nicht mehr anders zu helfen wussten, riefen sie die Götter um Hilfe an. Dabei verbeugten sie sich vor Gott und warfen sich vor ihm nieder.
Während sie das taten, merkten sie, wie die Energie in ihren Körper zurückkehrte und sich ihr Gesundheitszustand dadurch besserte. Danach begannen sie, diese Bewegungen auszubauen, zu lehren und weiterzugeben. Sie erforschten das Meridiannetz mit seinen zahlreichen Kanälen und entwickelten Formen, das Fließen der Energien selbst zu steuern. So kam man der Legende nach auf das Qi Gong.
Älteste Belege auf diese Übungen findet man in dem medizinischen Ratbuch des Arztes Qi Bo an den Kaiser Huang Di. Einige Schulen wurden eröffnet, in denen die Kunst des Qi Gong gelehrt wurde. Während der Kulturrevolution war es eine Zeitlang verboten, in den 50er Jahren erlebte es aber einen neuen Aufschwung, der bis heute anhält. Während sich das Qi Gong langsam auch in den Westen verbreitete, ist es in seinem Ursprungsland bereits zu einer Massenbewegung geworden. Die Praxis des Qi Gong findet sich im heutigen China sowohl in Krankenhäusern, Schulen und Universitäten als auch an Arbeitsplätzen und im normalen Alltag.
Theorie des Qi Gong
Das Qi Gong Formen sind eine chinesische Art, den Körper zu trainieren. Es beruht auf der altchinesischen Philosophie. Es verbindet Atemübungen, Bewegungen mit der Kunst der Meditation. Insgesamt unterscheidet man über 3000 verschiedene Ausprägungen und Stile des Qi Gong, die man in fünf Hauptgruppen einteilen kann:
– Die Taoistische Form
– Die Form des Konfuzius
– Die Buddhistische Form
– Die Form der Kampfsportarten
– Die medizinische Form
Heute wird das Qi Gong in der chinesischen Medizin vorwiegend zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Der Mensch ist nach chinesischer Auffassung sowohl äußerlich durch ungünstige Umweltbedingungen (Hitze, Kälte, Feuchtigkeit etc.), als auch innerlich durch verstärkte Emotionen oder falsche Einstellungen belastet. Erkrankungen und psychische und körperliche Beschwerden sind die Folge. Durch die Belastungen wird auch die Lebensenergie Qi am Fließen behindert, es bilden sich Blockaden und die Energiekanäle, das heißt, Meridiane werden verstopft.
Die Beschwerden werden dadurch noch zusätzlich verstärkt. Nichts ist mehr in Bewegung. Das freie Fließen des Qi ist somit Vorraussetzung für Lebenskraft und Vitalität. Dort, wo das Qi blockiert ist, sollte der Mensch, mithilfe der Körper-, Atem- und konzentrativen Visualisierungsübungen beginnen, durch QI Gong die Blockade des Qi aufzulösen. Die Übungen des QI Gong führen zur Aufnahme neuer, wertvoller positiver Energien aus der Natur, deren Umwandlung in Qi die Blockaden zu lösen und das Qi wieder bewusst und gezielt durch den Körper fließen lassen.
Krankheiten können so behandelt werden, die körperliche und geistige Flexibilität wird erhöht und die Belastbarkeit bzw. Leistungsfähigkeit verstärkt. Darüber hinaus dienen die Übungen der Vorbeugung und Vermeidung weiterer Krankheiten durch die ausgleichende Wirkung auf das Zentralnervensystem.
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Technik – entscheidend ist immer die gleichmäßige, tiefe Atmung und das Fließen des Qi
Bei allen Qi Gong Formen handelt es sich hauptsächlich um Körper- und Atemübungen, mit derer Hilfe Energie in den Körper geholt werden soll. Die Meridiane ( Energiekanäle) werden durch die einzelnen Übungen aktiviert, damit das Qi wieder frei fließen kann.
Eine der bekanntesten Körperübungen ist das “Spiel der fünf Tiere”, in welchem die Bewegungen von Tiger, Hirsch, Bär, Affe und Vogel in einer Bewegungsfolge nachempfunden werden. Die fünf Tiere stehen symbolisch für die fünf Elemente und sind jeweils einem Meridian zugeordnet, sodass durch die Übung auch auf die den Meridianen zugeteilten Gefühlslagen Einfluss genommen werden kann.
Das Spiel wurde weiterentwickelt und ist eine wesentliche Grundlage zur Stärkung des Körpers und des allgemeinen Wohlbefindens geworden. Weitere Übungsformen mit jeweils charakteristischen Einflüssen und Merkmalen gibt es im Liegen, Sitzen, Stehen und Gehen. Es gibt Übungen für die Atmung, die Körperhaltung, für die Vorstellungskraft und für körperinnere als auch -äußere Abläufe.