Vor der Entscheidung für kosmetische Operationen steht die Suche nach dem richtigen Arzt. Am besten geeignet ist einer, der auf dem Gebiet Ihres Schönheitsproblems Spezialist ist. Wenn der Arzt, der in die engere Wahl kommt, zwar schon fünftausend Fettabsaugungen gemacht hat, Sie sich aber nach einer Laserbehandlung zur Faltenglättung erkundigen, die er erst fünfmal durchgeführt hat, ist er wahrscheinlich nicht der Richtige für Sie.

Der richtige Arzt

Er sollte auch auf dem neuesten Stand der medizinischen Verfahren auf dem betreffenden Gebiet sein. Gerade in der ästhetischen Chirurgie und kosmetischen Dermatologie ändert sich vieles sehr schnell. Ein wirklich guter Arzt ist auf dem Laufenden und besucht Fortbildungskurse – nur dann verdient er die Bezeichnung Spezialist. Dabei ist auch die Sache mit dem Spezialisten tückisch: Das Gesetzt sagt, dass ein Arzt nur dann eine bestimmte Behandlungsmethode durchführen darf, wenn er sie entweder im Rahmen seiner Facharzt-Ausbildung oder Zusatzausbildung gelernt oder spätere entsprechende Fortbildungskurse besucht hat. Solche Fortbildungskurse muss er nachweisen können – viele tun das in Form von Diplomen an den Wänden des Wartezimmers. Das sagt zwar über die Qualität des Kurses nicht viel aus, ist aber immerhin ein Anhaltspunkt.

Sprechen Sie mit Patienten, die bereits kosmetische Operationen bei dem Arzt Ihrer Wahl hinter sich haben. Erfragen Sie die Telefonnummern dieser Patienten direkt beim Arzt oder seiner Sprechstundenhilfe. Oder: Kommen Sie eine halbe Stunde vor Ihrem Termin und sprechen Sie mit den anderen Patienten im Wartezimmer. Auch wenn Sie bereits fest entschlossen sind, kosmetische Operationen durchführen zu lassen, holen Sie die Meinung von mindestens einem anderen Arzt ein. Zwar ist ein solches Beratungsgespräch im Allgemeinen zu bezahlen, aber diese Ausgabe lohnt sich auf jeden Fall. Hören Sie auch genau hin, wenn Sie sich mit dem Arzt unterhalten. Wie spricht er über seine Kollegen? Wer über andere Ärzte herzieht, hat nicht nur keine Manieren, sondern ist mit Vorsicht zu genießen – gemäß dem Sprichwort: Was Hans über Peter sagt, sagt mehr über Hans als über Peter. Und schließlich muss die Chemie zwischen Ihnen und Ihrem Arzt stimmen. Auch bei einer weltweit anerkannten Kapazität sind Sie falsch, wenn Ihnen die Person nicht sympathisch ist und Sie das Gefühl haben, mit Ihren Wünschen, Ängsten und Hoffnungen nicht ernst genommen zu werden und kein Vertrauen zu ihm fassen können.

Fragen an den Arzt

Folgende Punkte sollten Sie mit Ihrem Arzt durchgehen:

Wie oft werden kosmetische Operationen dieser Art, von dem Arzt der Wahl jährlich durchgeführt? Jede Operationstechnik ist so gut wie die Erfahrung des Operateurs mit ihr ist. Die meisten Plastischen Chirurgen fertigen Vorher- und Nachher-Fotos an; je mehr er Ihnen davon zeigt, um so besser – vorausgesetzt, sie sind echt. Lassen Sie sich den Eingriff genau erklären. Wenn Sie etwas nicht genau verstehen, fragen Sie nach. Was sind die Risiken des Eingriffes? Wie häufig kommen sie vor? Welche Maßnahmen stehen zur Verfügung, um bereits eingetretene unerwünschte Operationsfolgen beseitigen zu können? Wird es wirklich mit einer Operation getan sein oder sind zur Lösung Ihres Schönheitsproblems für gewöhnlich mehrere Eingriffe nötig? Wie viele Nachuntersuchungen sind geplant? Wie lange ist die Rekonvaleszenzzeit?

Das muss Ihr Arzt wissen

Wenn Sie schon einmal allergisch auf Pflaster oder Medikamente reagiert haben, müssen Sie Ihrem Arzt das unbedingt mitteilen. Eine Pflasterallergie kann eine ernsthafte Gefahr für das Resultat von kosmetischen Operationen sein. Teilen Sie Ihrem Arzt auch mit, wenn Sie bemerkt haben, dass Wunden bei Ihnen schlecht heilen oder Wulstnarben hinterlassen. Ihr Arzt muss auch darüber Bescheid wissen, ob Sie regelmäßig Medikamente nehmen, rauchen oder Alkohol trinken. Alle diese Faktoren können die Wundheilung beeinflussen und sind wichtig für die Art und die Intensität der Betäubung.

Vor dem Eingriff

Wenn Sie sich zu dem Eingriff entschlossen haben, ist es günstig, für die Zeit unmittelbar danach vorzusorgen. Am besten ist es – je nach Umfang des Eingriffs – ein paar Tage oder zwei bis drei Wochen Urlaub zu nehmen, um sich entsprechend erholen zu können und vielleicht unangenehmen Fragen von Arbeitskollegen aus dem Weg zu gehen. Bei größeren Operationen, nach denen Sie nichts Schweres heben oder tragen sollen, empfiehlt es sich, rechtzeitig eine Haushaltshilfe zu organisieren.

Die Wahl der Betäubung

Grundsätzlich stehen drei Möglichkeiten zur schmerzlosen Operation zur Verfügung. Die Wahl hängt meistens von der Größe des Eingriffs ab, oft kann der Patient aber selbst entscheiden, welche ihm am angenehmsten ist. Eine gut durchgeführte Schmerzbehandlung während und nach der Operation verringern die Beschwerden beträchtlich.

Lokalanästhesie

Unter lokaler Betäubung sind Sie für den Zeitraum des Eingriffes schmerzfrei, erleben die Operation aber bewusst mit – und das ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Örtliche Betäubung kann in Form von Salben, Sprays oder Injektionen auf das Operationsfeld gebracht werden. Die Vorteile der Lokalanästhesie liegen in der kürzeren Erholungszeit nach der Operation und in den geringeren Kosten. Es ist sinnvoll, vor einem Eingriff in örtlicher Betäubung eine Kleinigkeit zu essen, da es sonst zu Übelkeit und Kreislaufbeschwerden kommen kann. Wenn Sie sehr angespannt und nervös sind und Angst vor der Operation haben, ist eine ausschließliche örtliche Betäubung wahrscheinlich nicht das Richtige für Sie.

Lokalanästhesie mit gleichzeitigem Dämmerschlaf

Seit einiger Zeit setzt sich die örtliche Betäubung mit gleichzeitigem Dämmerschlaf bei kosmetischen Eingriffen immer mehr durch. Diese von Fachleuten als Sedoanalgesie bezeichnete Art der Narkose versetzt den Patienten in Schlaf, das heißt, sein Bewusstsein ist ausgeschaltet, man kann ihn aber jeder Zeit aufwecken. Das kann bei manchen Eingriffen, etwa der Lidstraffung von Bedeutung sein: Für den Fortgang dieser Operation ist es nämlich wichtig, dass der Patient von Zeit zu Zeit die Augen öffnet oder schließt. Während des Dämmerschlafs werden die lebenswichtigen Funktionen wie Blutdruck, Sauerstoffversorgung und Herztätigkeit durch entsprechende Geräte überwacht, der Patient muss aber nicht künstlich beatmet werden. Vor einer Sedoanalgesie ist es besser, nüchtern zu bleiben – in den sechs Stunden vor der Operation darf nichts gegessen werden.

Vollnarkose

Bei längeren, komplizierten Eingriffen ist eine Vollnarkose zu empfehlen: Sie kann in der Dauer am besten gesteuert werden, der Patient wird durch entsprechende Kontrollgeräte überwacht, muss aber künstlich beatmet werden. Das Röhrchen (“Tubus”), das zu diesem Zweck in die Luftröhre eingeführt wird, kann allerdings Reizungen des Kehlkopfs und der Stimmbänder verursachen, die zu vorübergehender Heiserkeit führen. Das kann vermieden werden, wenn eine so genannte Larynxmaske verwendet wird. Zur Vollnarkose muss der Patient nüchtern kommen, Übelkeit oder Erbrechen während der Vollnarkose und danach könnten lebensbedrohlich werden. Zusätzlich ist es sinnvoll, die erste Nacht nach einer Operation in Vollnarkose zur Überwachung im Krankenhaus zu bleiben.

Erfolg oder Misserfolg

Bei vielen kosmetischen Eingriffen ist erst nach einer gewissen Zeit festzustellen, ob das Resultat den Erwartungen entspricht: Wenn die Haut wieder nachgewachsen ist, die Operationsnarben verheilt, die Blutergüsse verschwunden und die Schwellungen zurückgegangen sind. Das kann bis zu einem halben Jahr dauern. Es ist wichtig, alle Termine zu Nachuntersuchungen genau einzuhalten; falls Sie irgendetwas an sich bemerken, was Ihnen seltsam vorkommt oder Sie beunruhigt, zögern Sie nicht, Ihren Arzt anzurufen. Vielleicht ist es nur eine Banalität, vielleicht ist es der Beginn einer Komplikation – nur ein Arzt kann das entscheiden und die nötigen Maßnahmen setzen.

Was sind die Kosten einer kosmetischen Operation?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt schon vor dem Eingriff die anfallenden Kosten genau ab. Die Honorare für kosmetische Operationen der selben Art unterscheiden sich oft beträchtlich. Zu klären ist vor allem, ob die vereinbarten Kosten einen Krankenhausaufenthalt, die Nachuntersuchungen und etwaige Nachkorrekturen beinhalten. Bestehen Sie auf einer schriftlichen Vereinbarung. Da es sich bei den meisten Eingriffen um rein kosmetische Maßnahmen handelt, müssen Sie für die Kosten selbst aufkommen; die Korrektur von abstehenden Ohren, Nasenscheidewandverkrümmungen sowie Brustrekonstruktionen nach Tumorerkrankungen und in vielen Fällen Brustverkleinerungen wegen chronischer Rückenschmerzen sowie Korrekturen nach Unfällen sind davon ausgenommen. Auch dieser Punkt sollte schon vor dem Eingriff mit der Krankenkasse geklärt sein.