Lidstraffungs OP (“Blepharoplastiken”): Sie zählt zu den häufigsten kosmetischen Operationen. Durch das Schlafferwerden des Gewebes wird mit den Jahren die natürliche obere Lidfalte durch überschüssige Haut verdeckt, was nicht nur ein trauriges, müdes Aussehen verleiht: Zuweilen wird durch solche Schlupflider sogar das Blickfeld eingeschränkt und es kommt zu ernsthaften Sehstörungen. Dieses Problem kann, sofern nicht nur durchhängende Brauen hervorgerufen, mittels einer Straffung des Oberlids korrigiert werden.

Tränensäcke am unteren Augenlid sind oft keine Alterserscheinung, sondern anlagebedingt und können durch eine Straffung des Unterlids entfernt werden. Krähenfüße und Lachfältchen um die Augen bedürfen allerdings eines anderen Eingriffs: Chemisches Peeling oder das so genannte “skin resurfacing” mit Laser bringen sie zum Verschwinden. Abgesunkene Augenbrauen hingegen, die ebenfalls zu tiefer hängenden Oberlidern führen, können nur durch ein Stirn- oder Browlifting behoben werden. 

Vor dem Eingriff

Grundsätzlich ist es zweckmäßig, vor jeder Operation die Meinung eines zweiten Arztes einzuholen, nur der Fachmann kann entscheiden, ob eine Lidstraffung möglich ist und zu den gewünschten Ergebnissen führt, oder ob auch ein Stirnlifting durchgeführt werden sollte. Der Arzt muss über sämtliche Medikamente, die der Patient einnimmt, informiert werden. Arzneimittel, die die Blutgerinnung stören (wie etwa solche, die Acetylsalizylsäure enthalten), sollten nach Rücksprache mit dem Arzt zehn Tage vor der Lidstraffungs OP abgesetzt werden, da durch solche Substanzen die Gefahr von Blutungen erhöht wird.

Wichtig ist es auch, den behandelnden Arzt über etwaige Allergien aufzuklären, besonders wenn sie sich durch Beschwerden wie Jucken und Brennen der Augen äußern. Zudem wird eine augenärztliche Untersuchung empfohlen. Rauchern wird empfohlen, ab eine Woche vor der Operation den Zigarettenkonsum drastisch einzuschränken, und auch noch bis drei Wochen nach der Operation nicht zu rauchen, da Nikotin Durchblutungsstörungen verursacht und damit die Wundheilung beeinträchtigen kann.

Der Eingriff

Eine Lidstraffungs OP kann als alleiniger Eingriff oder im Zuge eines Faceliftings oder kombiniert mit einem Stirnlifting durchgeführt werden. Es können Ober- und Unterlid getrennt oder, was seltener vorkommt, gleichzeitig operiert werden. Die Operationstechnik hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Da gerade bei Operationen am Auge das gewünschte Resultat und mögliche unschöne Folgen (Die Risiken) bloß einen Millimeter auseinanderliegen, bedarf es viel Geschicks und großer Erfahrung, um die Einschnitte mit dem Laser so präzise durchzuführen, wie das mit dem Skalpell möglich ist. Auch ist in der Fachliteratur immer wieder davon die Rede, dass die Wundheilung nach einer Operation mit Laser verzögert ablaufen kann.

Oberlidstraffung

Für eine Oberlidstraffung werden die Einschnitte halbmondförmig in die Lidfalte gesetzt, so dass sie später kaum sichtbar sind. Durch diese Schnitte wird überschüssige Haut und eventuell Muskulatur und Fettgewebe entfernt. Zu stark hervortretende Tränendrüsen, die mit verantwortlich für vorquellende Oberlider sein können, werden nach oben geschoben und mittels dünner Fäden fixiert. Da die Operation auch Nerven und Muskeln betrifft, kann sich nach dem Eingriff ein Gefühl der Taubheit am Oberlid einstellen, in manchen Fällen kommt es auch zu einer Beeinträchtigung der Lidfunktion, die nur durch eine weitere Operation beseitigt werden kann. Ist bei der Operation am Oberlid zu viel Fettgewebe entfernt worden, kann das Auge nachher krankhaft eingesunken und alt wirken. Kommt es zu Blutungen in die Augenhöhle, kann der Sehnerv dadurch abgedrückt werden, was im schlimmsten Fall zu Erblindung führen kann.

Unterlidstraffung

Für eine Unterlidstraffung wird der Schnitt unmittelbar unter den Wimpern durchgeführt und so überschüssiges Gewebe wie etwa das Fettpolster, welches sich als Tränensack zeigt, entfernt. Schließlich wird die überschüssige Haut entfernt und die Einschnitte werden mit dünnen Fäden geschlossen. Der Eingriff dauert – je nach Umfang – 30 Minunten bis zwei Stunden. Bei unsachgemäßer Schnittführung am Unterlid kann es zu einer bleibenden Beeinträchtigung des Wimpernwachstums kommen. Ist bei der Operation am Unterlid zu viel Fettgewebe entfernt worden, kann das Auge nachher krankhaft eingesunken und alt wirken. Wird die Haut am Unterlid zu sehr gestrafft oder zieht sich die Haut durch Vernarbung zusammen, ist ein Auswärtsdrehen des Lids die mögliche Folge – der Lidschlag und damit die notwendige Befeuchtung des Auges ist dann eingeschränkt, was einen neuerlichen Eingriff notwendig macht. Über den Einsatz des Lasers zur Lidstraffung sind die Meinungen der Fachleute noch geteilt.

Die Wahl der Betäubung

Eine Lidstraffungs OP wird für gewöhnlich in lokaler Betäubung durchgeführt. Manche Experten empfehlen allerdings eine so genannte “Sedoanalgesie”. Diese versetzt den Patienten in eine Art Dämmerschlaf. Eine Vollnarkose ist deshalb nicht sinnvoll, weil der Patient während der Operation zuweilen aufgefordert wird, die Augen weit zu öffnen bzw. zur Seite zu blicken, weil durch diese Bewegungen das Ausmaß des zu entfernenden Gewebes besser festgestellt werden kann. Eine gut durchgeführte Schmerzbehandlung während und nach der Operation verringert die Beschwerden beträchtlich.

Die Risiken

Besonders bei der Straffung des Oberlids kommt es selten zu Komplikationen. In der Fachliteratur sind allerdings mögliche Risiken beschrieben.

Nach dem Eingriff

Eine Lidstraffungs OP kann ambulant durchgeführt werden. Ein Krankenhausaufenthalt ist nicht nötig, wird aber zwecks besserer Nachkontrolle von manchen Chirurgen für eine Nacht empfohlen. Unmittelbar nach der Operation werden manchmal kleine sterile Verbände auf die Nahtstellen geklebt, die allerdings den Nachteil haben, dass sie sich lösen, wenn sie feucht werden. Die Augen müssen nicht unbedingt verbunden werden. In den ersten Tagen nach der Operation kommt es zu Schwellungen und Hautverfärbungen, die nach ein bis zwei Wochen abgeklungen sein sollten. Kalte Kompressen und Schlafen auf hohen Kissen wirken dabei unterstützend. Für kurze Zeit kann es auch zu verschwommenem Sehen und Augentrockenheit kommen. Augentropfen oder Augensalben lindern diese Beschwerden.

Die Nähte werden ca. vier bis fünf Tage nach der Operation entfernt. Reißfest sind die Nahtstellen ungefähr nach zwei Wochen – in dieser Zeit sollte man vermeiden, sich die Augen zu reiben; eine Brille ist in den ersten Tagen als Schutz für die Augen sinnvoll. Im Idealfall verwachsen die Nahtstellen innerhalb weniger Wochen zu kaum sichtbaren Narben in der Lidfalte. Die normalen Aktivitäten und auch die Arbeit kann man acht bis zehn Tage nach dem Eingriff wiederaufnehmen, mit Sport und körperlicher Arbeit (vor allem das Heben schwerer Gegenstände) sollte man besser noch zwei Wochen warten. Kontaktlinsen können nach ca. 12 Tagen wiedereingesetzt werden, auch Make-up kann nach ungefähr zwei Wochen wieder getragen werden. Starke Sonnenbestrahlung sollte bis zur kompletten Wundheilung vermieden werden, auch später ist es besser, die Augen mit möglichst großen und guten Sonnenbrillen vor UV-Strahlen zu schützen.

Das Resultat

Da der Heilungsprozess einige Zeit in Anspruch nimmt und das Gewebe nach der Operation noch nachgibt, kann das Resultat nach ca. zwei Wochen, wenn Schwellungen auftreten, nach drei Monaten beurteilt werden; es hält für gewöhnlich fünf bis zehn Jahre.

Was sind die Kosten einer Lidstraffung?

Die Kosten für eine Lidstraffung beinhalten das Arzthonorar und die Kosten für die Betäubung und betragen (ohne Krankenhausaufenthalt) mindestens 1.500 Euro. Wird die Lidstraffung aufgrund eingeschränkten Blickfeldes oder immer wiederkehrender Ekzeme durchgeführt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten.