Kneippen schützt vor Infekten: Kalte Füsse, Kurzatmigkeit bereits nach mässigen körperlichen Belastungen, Darmträgheit, nächtlicher Harndrang, nicht ausreichend erholsamer Schlaf….Derartige Erscheinungen lassen sich durch eine konsequente und regelmässige Anwendung der Kneippschen Naturheilmethoden weitgehend verhindern und nicht selten sogar beheben.

Kneippen schützt vor Infekten und vermidert die Anfälligkeit für Infekte

Vor allem ältere Menschen sollten auf regelmässige Kneippsche Wasseranwendung nicht verzichten. Waschungen nach dem Aufstehen sowie im Laufe des Tages durchgeführte kalte oder wechselwarme Arm-, Knie- oder Gesichtsgüsse beleben Herz, Kreislauf sowie Atmung und regen zudem die Durchblutung der Hirnarterien an. Kalte Knie- oder Schenkelgüsse und vor allem Wassertreten kräftigen die Venenwände und wirken somit der Entstehung von Krampfadern entgegen. Bei kalten Füssen sind zunächst warme Fussbäder mit Zusatz von Heublumen– oder Rosmarinöl angebracht, denen bald wechselwarme Fussbäder oder Kniegüsse folgen sollen.

Wenn Herz und Lunge ausreichend leistungsfähig sind, können ein- oder zweimal wöchentlich nachmittags Vollbäder mit den eben aufgeführten pflanzlichen Zusätzen genommen werden; anschliessend ist eine halbstündige Liegeruhe erforderlich. Wer regelmässig in die Sauna geht, kann dies auch weiterhin tun und dann den Kneipp’schen Effekt nutzen durch z.B. abhärtende, kreislauftrainierende Luftbäder. Sie sollen aber nicht zu lange ausgedehnt werden. Ein weiterer nützlicher Effekt einer Abhärtung ist die verminderte Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten.

Es gibt keine Ausrede nicht zu kneippen

Da Bewegungsmangel das Auftreten von Herz- und Kreislauferkrankungen fördert, ist körperliche Aktivität gesundheitlich wertvoll – und zwar jedweden Alters. Hier gelten keine Ausreden: “Ich bin zu alt, zu dick, zu dünn oder zu ungeübt”. Mann kann auch mit 60, 70 und mehr Jahren beweglich und elastisch werden und bleiben. Nicht das kalendarische, sondern das biologische Alter zählt. Der ältere Mensch sollte aber nicht hektisch von einem Sporttermin zum anderen hetzen, sondern mit Rücksprache seines Arztes und nach seinem persönlichen Vorlieben ein dem Lebensalter entsprechendes und individuell angepasstes Bewegungsprogramm zusammenstellen und dieses auch regelmässig durchführen.

Morgengymnastik ist nicht jedermanns Sache, es ist aber bereits viel gewonnen, wenn man jeden Tag eine Stunde in möglichst zügigem Tempo spazierengeht. “Der beste Weg zur Gesundheit ist der Fussweg”.

Wer über ein ausreichend funktionstüchtiges Herz-Kreislauf-System verfügt, mag einen Dauerlauf (Joggen) mit dazwischenliegenden Pausen, Velofahren oder auch Schwimmen vorziehen. Ein derart trainierter 65-jähriger kann einem ungeübten 25-jährigen durchaus überlegen sein. Viel Freude macht die Bewegung in einer Gruppe im Kneippverein, sei es in Form von Gymnastik, Tanzen, Wandern oder Bewegungstherapie. Dabei wird der Kreislauf in Schwung gebracht, die Hirndurchblutung verbessert und die Stimmung angehoben. Man sollte sich aber nicht zuviel vornehmen und seine Fähigkeiten überschätzen.

Auch die Ruhepausen und die richtige Ernährung sind wichtig beim Kneippen

Ebenso wichtig wie Bewegungstraining und Wasseranwendungen ist der tägliche Ausgleich durch kurze Ruhepausen. Dabei sollte man sich zuerst gründlich besinnen und danach muskelentspannende sowie nervenstärkende Lösungs- und Atemtherapie betreiben. Wer mit 60 Jahren übermässig “futtert”, geht unweigerlich gewichtigen Zeiten entgegen. Entscheidend ist nicht wieviel man isst, sondern was man isst (siehe auch: 10 Regeln der DGE zum vollwertigen Essen und Trinken). Genussvoll und ohne Reue kann man bei allen Gemüsen, Salaten und Obst zugreifen. Sie enthalten lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe sowie die für die Darmfunktion unentberlichen Balaststoffe, Vollkornprodukte, Kartoffeln und Hülsenfrüchte enthalten reichlich pflanzliches Eiweiss und haben einen grossen Sättigungswert. Dementsprechend empfielt sich im allgemeinen eine ausgewogene Mischkost mit kurz gedünsteten Gemüsen, frischem Salat (Lagerung zerstört die Vitalstoffe), Obst und Vollkornprodukten, wie Brot, Reis und Teigwaren. Empfehlenswert sind zudem Milch und magere Milchprodukte, beispielsweise Bifidusjoghurt und Käse. Wer täglich einen halben Liter Milch drinkt, nimmt genügend knochenstärkendes Kalzium zu sich. Als Beilage Fische und möglichst fettarmes Fleisch sollen die Mahlzeit nicht zu häufig ergänzen.

Kochsalz ist nur sparsam zu verwenden. Man sollte hierbei bedenken, dass in manchen Nahrungsmitteln (Wurst, Schinken oder Fleischbrühe) bereits reichlich Kochsalz vorhanden ist. Statt dessen sollen häufig wohlschmeckende einheimische Gewürze verwendet werden; angefangen von Aenis und Beifuss bis hin zum Wachholder. Zitronenmelisse und Zwiebel. Sie regen die beim älteren Menschen schwächer arbeitenden Verdauungsdrüsen an, führen zu einem gesunden Appetit und kräftigen den gesamten Organismus. Weil der Mensch gerade im vorgeschrittenen Lebensalter verhältnismässig wenig Durst empfindet sollte er nicht vergessen ausreichend zu Trinken. Der Körper benötigt auch in diesem Lebensabschnitt etwa 1,5 – 2 Liter Flüssigkeit täglich. Am günstigen ist Wasser, Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees sowie verdünnte Fruchtsäfte. Bier und Wein in mässigen Mengen sind vertretbar.

Bei sämtlichen Anwendungen ist auf eine gewissenhafte Hautpflege zu achten, da die Haut durch den Wasserkontakt zu Trockenheit neigt. Es empfehlen sich milde Einreibungen der Körperhaut mit wenigen Tropfen Hautöl; lediglich das Gesicht bleibt davon ausgenommen.

Zum Abschluss noch ein Tipp vom Kneipp Hydrotherapeuten, vor allem für die Älteren: Regelmässig durchgeführte Kneippkuren unter kundiger ärztlicher Leitung sind besonders wertvoll. Durch eine derartige konzentrierte und individuell zusammengestellte Behandlung können alle Körperfunktionen in guter Form gehalten und das Altern erheblich verlangsamt werden.

Fazit: Kneippen schützt vor Infekten, aber ist auch im allgemeinen gut für die Gesundheit.