Lassen Sie mal locker

Entspann dich! Ein oft von Freunden oder Kollegen gut gemeinter Tipp, weit entfernt oftmals jedoch die echte Umsetzung. Mit ein bisschen Zeitaufwand und der Bereitschaft zu akzeptieren, dass es ein wenig Übung braucht, ist Entspannung jedoch leicht erlernbar und sehr wirkungsvoll. Und dabei muss es gar nicht esoterisch zugehen.

Entspannung versorgt uns mit Sauerstoff

Der Sympathikus, unser Tagesbewusstsein, hilft uns, die täglichen Anforderungen zu erfüllen, mit Stress und Druck umzugehen, körperliche und geistige Höchstleistungen zu vollbringen. Der Gegenpol dazu ist der Parasympathikus, welcher für die Regeneration und Entspannung zuständig ist.

Eine Entspannungsmeditation muss nicht unbedingt mit Esoterik oder Spiritualität verbunden sein. Entspannungstechniken haben Auswirkungen auf den Körper, wie Abnahme der Muskelspannung oder der Puls verlangsamt sich. Mehr Aufnahme von Sauerstoff erfolgt durch gleichmäßigere Atemfrequenz. Entspannung hat Auswirkungen auf den Blutdruck und den Hormonspiegel. Dadurch sind regelmäßige Entspannungspausen echtes Anti-Aging.

Auf das Atmen konzentrieren

Der wirkungsvollste Weg in die Entspannung ist es, die Konzentration immer wieder auf die Atmung zurückzuführen. Setzen Sie sich dazu aufrecht auf einen Sessel, versuchen Sie jedoch nicht, krampfhaft gerade zu sitzen. Das Becken leicht zurückkippen, d. h. der Nabel zieht leicht nach hinten-oben, was automatisch zu einer Aufrichtung der Brustwirbelsäule führt. Jetzt müssen Sie nur noch die Schultern locker nach unten fallen lassen, die Schulterblätter ganz leicht zusammenziehen und das Kinn sanft zur Brust richten. Unterstützen Sie eventuell Ihre Sitzposition mit einem Kissen.
Bei der Konzentration auf die Atmung beginnen Sie mit bewusstem Ausatmen. Mit jedem Ausatmen lassen Sie Spannungen los. Atmen Sie normal und locker, versuchen Sie nicht übermäßig viel Luft zu holen.

Die Bauchatmung

Bei der Bauchatmung hebt sich beim Einatmen die Bauchdecke und beim Ausatmen wölbt sie sich wieder nach innen.

Die Wechselatmung

Diese Atemübung wirkt sehr beruhigend und harmonisierend. Atmen Sie durch das linke Nasenloch ein, indem Sie das rechte mit dem Daumen schließen. Halten Sie den Atem an und dabei beide Nasenlöcher mit Daumen und Ringfinger zu. Atmen Sie anschließend durch das rechte Nasenloch wieder aus. Gehen Sie weiter, indem Sie nun das linke Nasenloch geschlossen halten und durch das rechte Nasenloch einatmen, anschließend – nach dem Luft anhalten – wieder durch das linke Nasenloch ausatmen. Wiederholen Sie dies einige Male.

4-7-8 Atemtechnik

Atmen Sie durch die Nase ein während sie bis vier zählen, halten Sie den Atem an, indem sie in Gedanken bis sieben zählen und atmen Sie durch den Mund wieder aus indem Sie bis acht zählen. Diese Atemtechnik hat eine sehr schnell entspannende Wirkung und außerdem den Vorteil, dass man durch das zählen sehr gut konzentriert ist und Ablenkungen leichter wegschalten kann.

Es gibt eine Fülle weiterer Atemtechniken, finden Sie einfach für Sie die richtige heraus. Egal für welche Methode Sie sich entscheiden, lassen Sie Gedanken und Gefühle, die hochkommen einfach vorbeiströmen. Das ist vor allem zu Beginn nicht immer einfach, verwenden Sie nicht zu viel Energie um aufkommende Gedanken zu bekämpfen, sondern kehren sie einfach immer wieder mit Ihrer Aufmerksamkeit und Konzentration zu den Atemzügen zurück. Es wird Ihnen von Mal zu Mal leichter fallen. Sie fühlen sich anschließend frisch, klarer fokussiert und durch das Loslassen festgefahrener Gedankenstrukturen kommen neue Ideen, Eindrücke und Lösungen.