„Je vielfältiger die Möglichkeiten, desto größer das Risiko, Fehler zu begehen“, weiß Martina Frenzel, Chefredakteurin des Wellnessmagazins ‚heiss+kalt’. Hier räumt die Sauna-Expertin mit den sieben häufigsten Irrtümern auf:

(1) Temperatur ist nicht alles

Falsch: Je heißer die Sauna, desto besser der Effekt.
Richtig: Ob man intensive Hitze bevorzugt oder eine niedrig temperierte Sauna, bleibt jedem selbst überlassen. Entscheidend ist der richtige Wechsel zwischen kalten und heißen Reizen. Der Grund: Das Immunsystem wird erst durch die ausreichende Abkühlung durch Frischluft und Kaltwasser gestärkt. Wer also nach dem Saunagang nur lauwarm duscht oder ins wohlig-warme Becken springt, verringert die abhärtende Wirkung.

(2) Bloss nicht in den Whirpool

Falsch: Direkt nach der Sauna in den Whirlpool.
Richtig: Whirlpool und warme Thermalbäder sind ebenfalls Wärme-Anwendungen, die genau wie die Sauna die Körpertemperatur erhöhen. Deshalb zunächst ausreichend abkühlen (siehe oben), sonst belasten Sie Ihren Kreislauf und verringern die positiven Effekte.

(3) Dampfbad und Sauna

Falsch: In feuchtwarmen Bädern schwitzt man besser als in der Sauna.
Richtig: Im Vergleich zur klassischen Trockensauna schwitzt der Körper im Dampfbad nicht besser oder mehr. Was Sie stattdessen auf der Haut spüren, ist ein Feuchtigkeitsfilm, der sich aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit bildet.

(4) Saunieren stärkt den Säureschutzmantel der Haut

Falsch: Die Trockensauna trocknet die Haut aus, das Dampfbad versorgt die Haut mit Feuchtigkeit.

 

Richtig: Auch die klassische Trockensauna verstärkt die Durchblutung und sorgt für eine bessere Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit. Regelmäßiges Saunieren stärkt den Säureschutzmantel der Haut, erhöht ihre Wasserspeicherkapazität und hält sie feucht. Ein bewährter Beauty-Tipp auch bei Akne und Hautunreinheiten: Der überflüssige Talg wird leichter abtransportiert.

(5) Keine Seife nach der Sauna

Falsch: Nach der Sauna muss man sich mit Duschgel oder Seife gründlich waschen.
Richtig: Der pH-Wert der Haut wird durch das Saunieren nicht gestört und die Haut porentief gereinigt. Nicht umsonst war das Schwitzbad ursprünglich als Reinigungs-Bad gedacht. Seife oder Duschgel deshalb einfach weglassen. Falls Sie dennoch nicht darauf verzichten wollen, greifen Sie unbedingt zu pH-neutralen Produkten (pH-Wert 5,5).

(6) Ohne schwitzen kein Erfolg?

Falsch: Menschen, die von Natur aus kaum schwitzen, bringt der Saunabesuch nichts.
Richtig: Regelmäßiges Saunieren trainiert das Schwitzen. Bei den meisten Menschen tritt dieser Effekt nach drei bis sechs Saunabesuchen (einmal pro Woche) ein. Auch Anfänger können mit der trockenen Sauna starten: Wem es dort zu heiß ist, setzt sich auf die unterste Bank. Die Schweißproduktion wird bereits nach kürzester Zeit aktiviert. Falls sich nicht sofort Schweißperlen bilden, ist das völlig normal: In den ersten Minuten verdunstet der Schweiß, es dauert eine Weile, bis er in Tropfen auf der Haut bleibt.

(7) Kneippen nach der Sauna?

Falsch: Nach der Sauna sollte man ein Kneippsches Fußbad nehmen.
Richtig: Kneippsche Fußbäder können im Winter zwar vor Erkältungen schützen und gegen kalte Beine und Füße helfen, sind aber in Kombination mit Sauna-Gängen ungeeignet. Direkt nach der Sauna dienen frische Luft und ein kalter Ganzkörper-Guss zur Abkühlung. Auch ein zusätzliches lauwarmes Fußbad hilft, Wärme aus dem Körper zu ziehen.