Die klassische Sauna

In Finnland besitzt fast jeder Haushalt eine eigene Sauna, sogar die Miets- und Ferienhäuser. Meist aus Holz gebaut, wird die klassische Trockensauna in der Regel auf 90 bis 100 Grad erhitzt. Das Ziel ist so simpel wie gesund: Schwitzen und Abkühlen im Wechsel. Während der Aufwärmphase weiten sich die Blutgefäße, beim Abkühlen ziehen sie sich wieder zusammen. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt, die Haut durchblutet, der Körper entschlackt und der Teint rosig und frisch.

Aufgüsse sorgen für den Extra-Kick: Anders als in Finnland, wo die Saunabesucher ihre Aufgüsse selbst durchführen, übernimmt in deutschen Saunen ein Saunameister den Job. Er gießt Wasser – häufig angereichert mit angenehmen Düften wie Eukalyptus oder Orange – auf die heißen Steine und verwedelt den Wasserdampf in der Luft. Die Luftfeuchtigkeit steigt kurzfristig von null bis zehn Prozent auf bis zu 30 Prozent an. Dabei legt sich ein zusätzlicher Feuchtigkeitsfilm auf die Haut und gibt den Saunierenden ein noch stärkeres Hitzegefühl.

Die Bio-Sauna (feuchtes Warmluftbad)

Die Bio-Sauna – offiziell: Feuchtes Warmluftbad – ist ein moderner Mix aus Sauna und Dampfbad. Mit Temperaturen um rund 50 bis 70 Grad ist die Bio-Sauna weniger heiß als die klassische Trockensauna, verfügt aber über eine höhere Luftfeuchtigkeit. Insbesondere Wellness-Fans lieben die entspannende Wärme, die speziell für den Beginn und den Abschluss eines Saunatags empfohlen wird. In vielen Bio-Saunen sorgen beruhigende Lichteffekte oder zarte Düfte für eine Extraportion Wohlgefühl. Übrigens: Der Begriff „Bio-Sauna“ ist nicht geschützt und gelegentlich verwirrend. Zur Orientierung sollten am Eingang der Kabine Temperatur und Luftfeuchtigkeit angezeigt sein. 

Das Dampfbad

Während in der klassischen Sauna die Luft trocken ist, verfügt das Dampfbad über eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent. Sofort zieht sich ein feuchter Film über die gesamte Haut und schränkt unsere natürliche Schweißverdunstung, die für die Kühlung des Körpers zuständig ist, ein. Im Dampfbad empfinden wir deshalb schon Temperaturen um 50, 60 Grad als superheiß.

Weil der körpereigene Kühlmechanismus durch den Wasserdampf unterbunden wird, gilt das Dampfbad im Vergleich zur Trockensauna als belastender für den Kreislauf. Umso mehr ist eine ausreichende Abkühlphase Pflicht. Dafür kann ein Dampfbadbesuch bei Atemwegserkrankungen kleine Wunder wirken, gerade nach Erkältungen oder bei Husten. Auch Menschen mit Rheuma und Gelenkschmerzen sind hier bestens aufgehoben. Und noch ein Unterschied: Dampfbäder bestehen in der Regel nicht aus Holz, sondern sind gekachelt oder gefliest.

So saunieren Sie richtig – das kleine Sauna-Einmaleins:

1. Vor dem Saunieren duschen und gründlich abtrocknen; auf Cremes und Deo verzichten.

2. Ja, es stimmt, in der Sauna ist man nackt. Ein frisches Badetuch zum Draufsetzen reicht. Badeschuhe bleiben ebenfalls draußen.

3. Das Ziel: Pro Saunagang sollte die Körperinnentemperatur um rund ein Grad erhöht werden. Ob man dafür einige Minuten in die 100-Grad-Sauna geht oder eine halbe Stunde in die 65-Grad-Sauna, ist Geschmackssache.

4. Setzen oder legen Sie sich auf die zweite oder dritte Sitzbank, die Beine ebenfalls auf Sitzbankhöhe. Wenn es dort zu heiß wird, einfach auf die untere Sitzbank wechseln.

5. Achten Sie darauf, was Ihnen Ihr Körper sagt und vertrauen Sie auf Ihr Gefühl: Eine Faustformel für die Verweildauer in der Sauna gibt es nicht.

6. Entscheidend für den Gesundheitseffekt des Saunabads ist der ausgewogene Wechsel zwischen heiß und kalt. Wichtigster Tipp: Die Abkühlphase soll mindestens so lange dauern wie die Wärmephase.

7. Zum Abkühlen empfiehlt sich leichte Bewegung an der frischen Luft, der Körper braucht Sauerstoff. Dann ein Schlauchguss, herzfern beginnend und langsam zum Herzen hin, und zum Schluss ein kurzes Abtauchen ins kalte Tauchbecken. Wer unter hohem Blutdruck leidet, verzichtet auf das Tauchbecken.

8. Danach ist Ausruhen angesagt: Entspannt hinlegen und ein lauwarmes Fußbad genießen.

9. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, zwischen den Saunagängen reichlich Wasser oder ungesüßten Tee trinken.

10. Saunieren ist kein Leistungssport! Maximal drei Saunagänge innerhalb eines Tages reichen völlig.

11. Eine Massagebehandlung ist eine wohltuende Ergänzung am Ende Ihres Saunatages.

12. Gesundheitstipp im Winter: Sobald sich eine leichte Erkältung ankündigt, kann man mit einem Saunabesuch gegensteuern. Wen es bereits voll erwischt hat, muss auf die Sauna verzichten, bis der Infekt abgeklungen ist.