Bierhefe: Die getrocknete und pulverisierte Form der Hefepilzzellen, vollbringt äußerlich wie innerlich angewandt, seit mindestens 5.000 Jahren seine beachtlichen Wirkungen als Heilmittel, Vitalstofflieferant, Schönheitselixier und Jungbrunnen zugleich.
Das heute in Form von Kapseln, Tabletten, Flocken, Pulver sowie zahlreichen Kosmetika angebotene Naturheilprodukt und Schönheitsmittel wird nicht erst seit der Neuzeit von Medizinern, Ernährungswissenschaftlern und Naturheilkundlern empfohlen. Angesichts ihrer Einsatzvielfalt und der seit Jahrtausenden bekannten Wirkkräfte, trägt die Bierhefe lange nicht den Popularitätsstatus, der dem Multitalent gebühren müsste.
Bierhefe galt als Anti Aging Mittel im 16. Jahrhundert
Bierhefe besteht aus einzelligen kugeligen Hefepilzen, die der Spezies Saccharomyces cerevisiae angehören. Die Mikrolebewesen vermehren sich während des Fermentationsprozesses nach dem Vermischen von Wasser, Hopfen und Gerste bei der Bierherstellung. Die multifunktionale Bierhefe, die während des Bier-Brauprozesses aufwändig isoliert wird, ist eine wahre Schatztruhe an B-Vitaminen, unentbehrlichen Aminosäuren und verschiedenen Mineralstoffen und Spurenelementen. Diese Kombination hat positive Wirkungen auf das Erscheinungsbild von Haut, Haaren und Nägeln, auf die Funktionsfähigkeit des Nervensystems, auf Organe und das Muskelgewebe sowie auf das Immunsystem. Die Bierhefe besitzt aber zudem als nebenwirkungsfreies Naturheilmittel eine Vielzahl weiterer medizinischer Anwendungsmöglichkeiten. Aufzeichnungen von Paracelsus, Hippokrates, Sebastian Kneipp und Hildegard von Bingen geben nennenswert preis, dass die kleinen Kraftwerke Hefezellen jahrhundertelang als eines der wichtigsten Arzneien angesehen wurden. Die Aussage eines Arztes aus dem 18. Jahrhundert „Brauereien sind die besten Apotheken” war zu der Zeit auch Programm. Aber schon viel früher, bereits im 16. Jahrhundert vor Christus, wurde die Bierhefe auf Papyrus als „Anti Aging Mittel” gelobt. „Brauereien sind die besten Apotheken” war zu der Zeit auch Programm.
Da die Mikroorganismen jedoch erst bei 800-facher Vergrößerung für den Menschen erkennbar sind, konnte die Bierhefe dennoch erst etwa 3.500 Jahre später mit Erfindung des Mikroskops von Louis Pasteur zweifelsfrei nachgewiesen und ihre Wirkvielfalt in der Folge genauer erforscht werden. Die Geburtsstunde des ersten Bieres wird auf die Zeitspanne zwischen 4.000 und 5.000 vor Christus geschätzt. Die alten Ägypter sollen aus Resten des Fladenbrotes einen Sauerteig, und daraus, mit Wasser angesetzt, das erste Bier entwickelt haben. Andere Rezepturen, stammen etwa zeitgleich von den Sumerern, die bemerkten, dass Brotteig mit wilden Hefen aus der Luft in Berührung gekommen, zu gären anfing. Die Überlieferungen von der heilenden Wirkung des Bieres sind so alt wie die Braukunst selbst. In Mesopotamien und im alten Ägypten wurde der „Schlamm des Bieres”, die abgesetzte Hefe, als medizinisches Heilmittel eingesetzt.
Bierhefe im Einsatz bei Hauterkrankungen
Man wusste damals schon, dass die Bierhefe bei vielen Hauterkrankungen sehr gute Wirkungen zeigte. Belegt ist die volksmedizinische Anwendung von Bierhefe seit dem 19. Jahrhundert. So war der Hefeschlamm als Heilmittel gegen Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen, Furunkeln, unreiner Haut, Hautpilzinfektionen sowie schlecht heilenden Wunden bekannt und wurde, wie auch heute noch, äußerlich auf die betroffenen Hautstellen appliziert. Bei diversen Erkrankungen, die nicht nur die Haut betreffen und auf Mangelernährung mit bestimmten B-Vitaminen zurückzuführen sind, schafft Bierhefe als Nahrungsergänzung eingenommen, Abhilfe. Zu diesem Zweck kommt die Bierhefe in Südamerika bereits seit 100 Jahren zum Einsatz. Die Menschheit trank Bier jahrtausendelang in seiner ungefilterten Form und führte damit die wertvollen Bestandteile der Bierhefe dem Körper automatisch zu. Zur Haltbarmachung des Bieres und um es über große Strecken ohne Qualitätseinbußen transportieren zu können, begann man vor rund fünfzig Jahren, die im Bier enthaltene Hefe auszufiltern. Der Gesundheitsförderer wurde paradoxer Weise zum Ausschussprodukt, das entsorgt wurde. Aber die Neuzeit hat auch seine guten Seiten: Denn man muss angesichts der Angebotsvielfalt an Bierhefeprodukten auf deren Inhaltsstoffe nicht verzichten.
Teilweise wird die Bierhefe, abhängig vom Verwendungszweck, zusätzlich mit bestimmten Stoffen angereichert, wie mit dem Schönheitsvitamin Biotin, das bereits natürlich in der Bierhefe enthalten ist. Dadurch erlangen die nativ vorhandenen Wirkkräfte eine weitere Steigerung. Das wachsende Sortiment an nahrungsergänzender Bierhefe bietet eine empfehlenswerte Alternative zu der früher im Bier enthaltenen Bierhefe, um Gesundheit und jugendliche Frische natürlich zu erhalten, fällt das Urteil von Bettina Geier aus. Bierhefe bleibt in jedem Fall ein nicht zu unterschätzender, seit Jahrtausenden bestehender, Anti Aging Geheimtipp, schließt die Ernährungswissenschaftlerin ihre Ausführungen ab.