Die passende Sonnenbrille finden: Der Frühling ist da, die ersten Sonnenstrahlen kommen durch und schon man beginnt man die Augen zu kneifen – ein sicheres Zeichen dafür, dass man bald häufiger zu einer Sonnenbrille greifen wird oder sich gar eine neue Brille kaufen muss, um die Augen zu schützen. Doch auf was sollte man hier achten und wie schützt man die Augen richtig?
Coolness ist wichtig – der richtige UV-Schutz ist wichtiger
Das CE-Zeichen ist nur ein erster Gradmesser
Ein Minimum für einen Qualitätsstandard ist das CE-Zeichen, das man meist an der Innenseite der Bügel findet. Mit diesem CE-Zeichen geben die Hersteller in einer Selbsterklärung an, dass sie die geltenden Sicherheitsstandards in Europa erfüllen und einhalten. Der Nachteil hierbei ist, dass das CE-Zeichen ohne Schwierigkeiten unberechtigt angebracht werden kann und die Hersteller lediglich Minimalanforderungen beim UV-Schutz einhalten müssen, nämlich den Wellenlängenbereich bis zu 380 Nanometer (nm). Meist wird dann in solchen Brillen ein UV-Schutz von 100% ausgewiesen. Jedoch das gesundheitsschädliche UV-Licht reicht bis zu 400 Nanometer. Genaues Hinschauen lohnt sich also, denn selbst teure Brillen von namhaften Marken weisen häufig einen mangelhaften UV-Schutz auf. Diese können auf Dauer die Augen schädigen.
Sollte also auf der Brille zum Beispiel „UV400“ angegeben sein, dann bedeutet dies, dass die Gläser den gesamten schädlichen UV-Wellenlängenbereich abdecken. Dieser UV400 Filter ist auch für farblose Korrekturbrillen und auch Kontaktlinsen sehr zu empfehlen. Auch die Form und die Größe einer Sonnenbrille macht einen Sinn, wenn es darum geht, die Lichtstrahlen abzufangen, die seitlich ins Auge eindringen können.
UV-Licht ist für das Auge nicht sichtbar
Das menschliche Auge kann UV-Strahlung nicht sehen. Je nach Wellenlänge kann diese Strahlung unterschiedlich tief ins Auge eindringen und die Sehkraft des Auges schwächen, wobei sich die Schäden durch Sonnenlicht an der Netzhaut im Laufe des Lebens summieren [www.pharmazeutische-zeitung.de].
Eine Faustregel: Je kurzwelliger die Strahlung ist, desto schädlicher ist sie für das Auge – vor allem für Linse und Hornhaut.
Innerhalb der optischen Strahlung gibt es drei Teilbereiche: das für den Menschen sichtbare Licht, die Infrarot-Strahlung und die Ultraviolett(UV)-Strahlung; letztere ist die energiereichste und gliedert sich in vier Wellenlängenbereiche: UV-A (315 nm bis 400 nm), UV-B (280 nm bis 315 nm), UV-C (200 nm bis 280 nm) und Vakuum-UV (100 nm bis 200 nm).
Augen auf bei gefährlichem Blaulicht
Der Verband der Augenärzte fordert sogar einen noch höheren UV-Schutz bei Sonnenbrillen, um auch das sogenannte „Blaulicht“ (Wellenlängenbereich von 400 bis 470 Nanometer) abzudecken. Dieses reicht bis zu 90% zur Netzhaut vor und ist neben der UV-Strahlung an der Entstehung von Linsen- und Netzhauterkrankungen (Katarakt, Makuladegeneration) beteiligt. Brillen mit einem UV-Schutz von bis zu 480 Nanometern sind zwar teurer, aber wichtig für Menschen, die unter Netzhautproblemen leiden oder bereits eine Augen-OP hatten.
Die passende Sonnenbrille finden? Es gibt hilfreiche Merkmale
Für den Laien lässt sich die Qualität der Sonnenbrille recht schnell schon durch etwas genaueres Hinsehen feststellen: Sind die Bügel stabil und die Gläser lassen sich nicht einfach eindrücken? Auch: Weist der Hersteller zum Beispiel darauf hin, dass die Augen geschädigt werden können wenn man direkt in die Sonne schaut – trotz Brille? Dann sind dies gute Anzeichen für einen seriösen Hersteller, der dann häufig noch eine Garantie für diese erhöhte Qualität mitliefert.
Welche Sonnenbrillen dieses Jahr angesagt sind? Hier finden Sie eine Auswahl der aktuellen Kollektion.
Die Tönung ist (nur) ein Schutz vor Blendung
Ein weiterer Punkt, um die passende Sonnenbrille finden zu können, ist der Grad der Tönung. Dieser ist anhand des angegebenen Blendschutzfilters (KAT = Kategorie)zu erkennen; diese sind:
Kategorie 0 (KAT 0)
< 20 % Tönung
sehr eingeschränkte Dämpfung der Sonnenstrahlung
20–57 % Tönung
für bedeckte Tage
Kategorie 2 (KAT 2)
57–82 % Tönung
normaler Blendschutz für Sommertage in Mitteleuropa
Kategorie 3 (KAT 3)
82–92 % Tönung
für Wasserflächen, Strand und Berge, sowie südeuropäische Länder
Kategorie 4 (KAT 4)
92–97 % Tönung
für Hochgebirge und Gletscher; für den Straßenverkehr nicht geeignet
Wichtig zu wissen: Der Blendschutzfilter sagt jedoch nichts über den Schutz vor UV-Strahlung aus.
Die Tönung der Gläser
Die häufigsten Tönungen der Gläser sind Grau und Braun, da sie die Umgebungsfarben kaum verändern und damit für Sicherheit im Straßenverkehr geeignet sind. Auch Gläser in Blau, Gelb, Rot oder Orange können durchaus den wichtigen UV-Schutz bieten, verändern jedoch die Kontraste und damit das scharfe Sehen. So sollte man grüne Gläser nicht beim Autofahren tragen, denn sie verändern die Farben der Ampeln.
Sind alle wichtigen Eigenschaften der Brille für den UV-Schutz, die Form und die Tönung erfüllt, steht dem Genießen in der Sonne an der Luft nichts mehr im Weg – das ist das richtige Anti-Aging für die Augen. Die passende Sonnenbrille finden ist daher nicht immer einfach, lohnt sich aber. Dann geht es nur noch um die Frage nach dem richtigen Sonnenschutz und Anti-Aging für die Haut, denn die muss genauso geschützt werden wie die Augen.