Medizin und Zahnpflege im Alter: Die heutige Entwicklung der Bevölkerung zeigt, dass durch die Verbesserung der medizinischen Betreuung und der allgemeinen Lebensbedingungen die Menschen immer älter werden. Für viele wird es immer wichtiger, die Vitalität und Attraktivität auch bis ins hohe Alter zu erhalten, denn dies bedeutet mehr Lebensqualität und Selbstbewusstsein.
Anti Aging ist hierbei das Schlüsselwort und ein Thema, das immer mehr ins Bewusstsein dringt. Körper und Seele sollen in Einklang gehalten bzw. gebracht werden.
„Anti Aging… gilt das auch für meine Zähne…?“
Gerade in der Generation 50+ wächst der Wunsch deutlich, den „Zahn der Zeit“ aufzuhalten und ein strahlendes Lächeln zu präsentieren. „Anti Aging… gilt das auch für meine Zähne…?“, das fragen mich immer mehr Patienten. Und nicht ganz ohne Grund, denn nicht nur im Gesicht zeigen sich die Folgen unseres Alterungsprozesses, das geht auch an unseren Zähnen nicht spurlos vorüber. So verändern sich nicht nur Struktur und Form der Zähne und des Zahnfleisches mit den Jahren, auch der Zahnschmelz wird immer dünner. Durch die jahrelange Beanspruchung und den damit verbundenen Abrieb werden die Zähne kürzer, und die natürliche Alterung der Zähne lässt Risse und Sprünge entstehen, ja sogar die Farbe verändert sich, die Zähne werden gelblicher und transparenter.
Häufig erkranken Patienten an einer Parodontitis, das erste Anzeichen ist der Rückgang des Zahnfleisches. Jetzt liegen die Zahnhälse frei und die Zähne werden empfindlich gegen Kälte und Hitze gleichermaßen. Dadurch verliert das Lächeln an Strahlkraft. Daher ist die Zahnpflege im Alter ein sehr wichtiges Thema.
Welche Zahnbürste?
Je härter desto besser? Nein. Wählen Sie mittelhart, im Zweifel elektrisch. Gerade für die Zahnpflege im Alter sollte sich mit der elektrischen Zahnbürste angefreundet werden. Es muss auch nicht immer das neueste Modell sein. Sie soll rotieren und vibrieren. Auf elektronischen Schnickschnack wie Zeitschaltuhr und dergleichen können Sie getrost verzichten.
Welche Zahnpasta?
Eine Anti Aging Zahnpasta sollte fluoridhaltig sein. Fluorid ist der einzige Wirkstoff, der nachweislich aktiv in den Zahnschmelz eingebaut wird. Und er stört den Stoffwechsel der Kariesbakterien, was wiederum dem Zahn zugutekommt. Unter dem Zauberwort „Biorepair“ o.ä. angepriesene Zahnpasten schulden bisher jeglichen wissenschaftlichen Nachweis.
Andere – speziell als aufhellend oder als Zahnweißzahncremes angepriesenen – Zahnpasten erkaufen ihr Versprechen für ein strahlendes Weiß mit einem erhöhten Zahnabrieb durch zugesetzte Schleifstoffe. Diese schmirgeln bei Daueranwendung nicht nur die störenden Zahnbeläge ab, sondern auch den wichtigen Zahnschmelz. Viel Schlimmeres richten diese Zahncremes bei Patienten fortgeschrittenen Alters mit freiliegendem Zahnzement an. Diese Cremes sollten deshalb höchstens einmal pro Woche angewendet werden.
Welche Mundspüllösung?
Ohne Zweifel haben Mundspüllösungen ihre Berechtigung bei ärztlicher Empfehlung speziell vor oder nach einer parodontologischen oder chirurgischen Behandlung. Sie haben jedoch den Nachteil, dass sie die Mundbakterien nicht selektiv bekämpfen, das heißt, es werden sowohl die „schlechten“ als auch die „guten“ Bakterien weggespült. Bei längerem Gebrauch sogar kann es deshalb zu einem Ungleichgewicht der Mundflora kommen. Deshalb ganz wichtig: Setzen Sie Mundspülungen nur zeitlich begrenzt und niemals als Ersatz fürs Zähneputzen ein.
Was ist der Vorteil einer professionellen Zahnreinigung?
Die Intensivreinigung und Politur sowie das anschließende Fluoridieren mit hochwirksamen Substanzen lässt die Zähne wieder funkeln, regeneriert das Zahnfleisch und beugt somit einer Parodontitis vor. Nach einer professionellen Zahnreinigung, die schmerzfrei ist, merkt man deutlich wie schön glatt die Oberfläche der Zähne geworden ist wenn man mit der Zunge darüber geht.
Die Behandlung dauert ca. 45 Minuten, die Kosten richten sich nach Anzahl der Zähne und Aufwand der Reinigung. Bei 28 Zähnen bewegt sich das bei 120 Euro.
Was ist „Bleaching“?
Durch den Genuss zahnverfärbender Nahrungs- und Genussmittel wie z.B. Kaffee und Tee dringen deren Gerb- und Farbstoffe tief ins Innere der Zähne ein, die selbst durch intensives Reinigen nicht entfernt werden können. Wie schon oben beschrieben kommt zudem noch eine Veränderung der Zahnfarbe durch den natürlichen Alterungsprozess hinzu. Hier kann Ihr Zahnarzt mit „Bleaching“ helfen, das wörtlich übersetzt „bleichen“ heißt und eine deutliche Aufhellung der Zähne bewirken kann. Bei dieser absolut schmerzfreien Anwendung werden hochwirksame Substanzen angewendet, die tief ins Zahninnere eindringen und diese „tiefenreinigen“. Schon nach einer Stunde können durch Bleaching erstaunliche Ergebnisse erzielt werden und Ihr Lächeln wird strahlend.
Dieses Ergebnis kann noch maximiert werden wenn im Anschluss der Bleaching-Behandlung über speziell angefertigte Schienen ein entsprechendes Präparat über einen längeren Zeitraum zu Hause appliziert wird. Ein Bleaching dauert üblicherweise eine Stunde und kostet in etwa zwischen 300 und 500 Euro. Um das strahlende Ergebnis auch dauerhaft beizubehalten empfiehlt sich eine Wiederholung der Anwendung nach ca. drei Jahren.
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Was sind „Veneers“?
Wer trotzdem mit Form, Farbe und Stellung der Zähne nicht zufrieden ist und ein perfektes Lächeln, das „Hollywood Lächeln“, haben möchte, kann durch minimalinvasive hauchdünne keramische Verblendschalen, sogenannte Veneers, die auf die Frontzähne individuell aufgepasst werden, ein strahlendes Lächeln zurückgewinnen. Aus ästhetischen Gründen ist es empfehlenswert gleich mehrere Zähne in die Planung einzubeziehen, damit ein hochwertiges und einheitliches Ergebnis erzielt werden kann. Diese Veneers bleiben dauerhaft im Mund und lassen sich wie Ihre eigenen Zähne putzen.
Veneers kosten pro Stück ab 500 Euro aufwärts, abhängig vom verwendeten Material, der Herstellungsmethode und der Anzahl variiert der Preis erheblich. Auch die Materialien können sehr unterschiedlich sein, so gibt es Veneers
– aus Zirkonoxyd, gefräste und geschichtete
– aus Feldspatkeramik in unterschiedlichen Abrasasionshärten
– aus Kunststoff
– und es gibt die sogenannten Nonpräp-Veneers, wobei die Zähne nicht beschliffen werden.
Welches Material und welche Methode nun im speziellen Fall infrage kommen, muss der Zahnarzt entscheiden. Ist der Patient ein “Knirscher”, d.h. besteht ein erhöhter Abrieb und Verschleiß an den Zähnen? Oder leidet der Patient an Parodontitis? Wie ist die allgemeine Zahnhygiene? Diese Fragen haben auch Einfluss auf die Halbarkeit der Veneers.
Dr. med. dent. Andrea Hoffmann
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