Anti-Aging 2.0: Bericht vom World Anti-Aging Summit in China

AntiAgingSummit JinhaiLake

Anti Aging Therapien: Anfang Oktober fand am chinesischen Jinhai Lake bei Peking das erste World Anti-Aging Summit statt. Organisiert hat es der schwerreiche chinesische Industriemagnat Li Zhe (Riverside Group) nach dem Vorbild des Weltwirtschaftsgipfels in Davos.

Rund 200 exklusive Teilnehmer aus Politik, Industrie, Medizin und Forschung diskutierten über das Thema Anti-Aging. Gleich zwei Nobelpreisträger waren mit von der Partie und auch die deutsche Anti-Aging Gesellschaft (GSAAM) mit dem renommierten Anti-Aging Mediziner Prof. Dr. med. Kleine-Gunk war maßgeblich beteiligt.

Anti-Aging wird in Asien zur Chefsache

Das Thema alternde Bevölkerung ist längst im asiatischen Raum angekommen. Japan leidet schon lange unter einer stetig älter werdenden Gesellschaft und auch in China macht sich die Ein-Kind-Politik bemerkbar. Doch anders als bei uns in Europa steht das Thema Anti-Aging und Anti-Aging Therapien auch bei den chinesischen Politikern ganz oben auf der Agenda. So waren ranghohe Parteifunktionäre bei dem Anti-Aging Summit zugegen und nahmen mit großem Interesse an Diskussionen und Vorträgen teil. Einig ist man sich darüber, dass nicht das zunehmende Alter ein Problem darstellt, sondern vielmehr die damit verbundenen Krankheiten.

Das Reich der Mitte beschreitet ganz neue Wege, um der alternden Bevölkerung eine lange Gesundheit zu bescheren und damit auch die Arbeitskraft zu sichern.

Die weltweit modernste Anti-Aging Klinik steht am Jinhai Lake

 

Am Jinhai Lake – etwa eine Stunde entfernt von Peking – entsteht zurzeit eine Anti-Aging-Klinik, die ihresgleichen sucht. Modernste Wissenschaft und traditionelle chinesische Medizin werden hier Hand in Hand der Gesunderhaltung zahlungskräftiger Kunden dienen. In wenigen Jahren soll diese Klinik die weltweit führende Anti-Aging Einrichtung sein. Doch dies allein genügt natürlich nicht, um die gesamte Bevölkerung von Altersleiden zu befreien.

 

Während wir in Deutschland gerade medizinische Versorgungszentren (MVZ) wiederentdecken, sollen in China gleich ganze Städte – sogenannte Health Cities – entstehen. Ernährung, Bewegung und Prävention werden hier an oberster Stelle stehen. Dazu wird es genügend Grünflächen für die sportliche Betätigung geben, ebenso Beratung und Präventionsangebote und es wird Industrie angesiedelt, die das Thema Gesundheit zu ihrer Priorität gemacht hat. Nicht kleckern, sondern klotzen heißt die Devise, wenn es um eine gesunde und tatkräftige Bevölkerung in China geht.

Mit Geld und wenig Auflagen in die wissenschaftliche Zukunft

 

Damit Demenz, Alzheimer und Herzinsuffizienz bald der Vergangenheit angehören, werden Wissenschaftlern in China nahezu paradiesische Bedingungen zugesichert. Ein 20-köpfiges Forscherteam und dazu ein paar Millionen staatliche Förderung? Für internationale Top-Wissenschaftler, die zumindest einen Teil ihrer Forschungstätigkeit nach China verlegen, kein Problem. Neben diesen optimalen Bedingungen sind die Auflagen hinsichtlich Datenschutz und Ethik weitaus laxer.

 

Dies ist aus Forschungssicht ein riesiger Wettbewerbsvorteil – ob man es nun gut findet oder kritisch hinterfragt. Denn zweifellos werden Stammzelltechnologie und Gentechnik die Schlüsseltechnologien im Kampf gegen die Krankheiten im Alter sein. Fakt ist, dass zumindest einige Wissenschaftler Deutschland und andere westliche Staaten als überreguliert empfinden hinsichtlich dieser Technologien und der internationalen Forschung hinterherhinken.

Anti-Aging Tourismus gen Asien

Bislang wird in China und anderen asiatischen Staaten oft westliche Technologie kopiert. Doch dies könnte sich in naher Zukunft deutlich ändern. Der Fortschritt in asiatischen Ländern ist rasant und möglicherweise reisen bald wir staunend nach Asien, um die Welt der Möglichkeiten zu erforschen.

Anti Aging Therapien: „Wirksame Therapien und Behandlungen gegen das Altern werden zukünftig im asiatischen Raum stattfinden. In fünf Jahren wird es sicherlich einen regen Anti-Aging-Tourismus in Richtung China, Thailand und Singapur geben“, so Prof. Kleine-Gunk von der deutschen Anti-Aging Gesellschaft.

Dass das Thema Anti-Aging aber nicht nur in der asiatischen Welt an Wichtigkeit immens zunimmt, zeigen die Milliardenausgaben von Firmen wie Google, Amazon und unzähligen weiteren, die alle einen Teil vom Anti-Aging-Kuchen abbekommen möchten.

Werden wir bald 150 Jahre alt?

Einige Teilnehmer des Kongresses rechnen bis 2070 gar mit einer Lebenserwartung von 150 Jahren. Ob das realistisch ist? Wer weiß das schon zu sagen. Gerade vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung auf dem Gebiet der medizinischen Forschung wäre dies nur ein Blick in die Kristallkugel.

Wer rechnete vor 50 Jahren schon damit, dass jedermann sein gesamtes Genom für wenige hundert Euro sequenzieren lassen kann oder wir unseren Bedarf des täglichen Lebens im Internet bei Amazon & Co bestellen.

Fest steht allerdings, dass es nächstes Jahr wieder einen chinesischen World Anti-Aging Summit geben wird. Die Veranstaltung war ein riesiger Erfolg und der Austausch zwischen Politik, Medizin und Wissenschaft wohl bislang einmalig.

 

Herzlichen Dank an Prof. Dr. med. Kleine-Gunk für das Interview.