Im Sommer schwirrt so einiges durch die Lüfte. Lesen Sie heir, wie sie effektive Insektenabwehr betreiben können.
Was lockt die Mücken an?
Eine der weit verbreiteten irrigen Meinungen zu Mückenstichen ist die, dass der Geruch des Menschen und die Zusammensetzung des Blutes verantwortlich sind. Die weibliche Mücke hat dagegen ein hochkomplexes sensorisches System, mit der sie Wärme und Feuchtigkeit erfassen kann. Wird nun während des Fluges ein warmer und feuchter Luftstrom registriert, so setzt die Mücke ihren Flug in diese Richtung fort. Ist die Quelle ausgemacht, wird gelandet und zugestochen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Wirt nur dann erkannt wird, wenn er eine Körpertemperatur zwischen 36,45 und 37,85 °C hat. Je weiter die menschliche Körpertemperatur davon abweicht, desto größer die Chancen, nicht gestochen zu werden. Ihr Körper kann also eine natürliche Insektenabwehr sein.
Stoffe zur Insektenabwehr oder Repellentien sind in der Regel leicht flüchtige Flüssigkeiten, die nach dem Auftragen auf die Haut verdunsten. Damit bilden sie eine Art Schutzzone über der Haut. Durch das Repellent werden die Zusammensetzung, Temperatur und Feuchtigkeit in dieser Zone verändert – und damit das Ortungssystem der Mücke in die Irre geführt. Allein die Umgebungstemperatur des Körpers wird durch wirksame Abwehrstoffe um ca. 1,75 °C gesenkt.
Die Suche nach dem passenden Repellent ist manchmal etwas anstrengend. Sie sollten sich an Ihren Apotheker wenden, dieser wird Sie umfassend beraten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Wirkstoff Bayrepel empfohlen. Auch Diethyltoluamid (DEET) zeigt gute Wirkung gegen Mücken.
Wichtig ist, dass das Mückenschutzmittel für die Insektenabwehr flächendeckend eingesetzt wird. Alle Bereiche der Haut, die nicht von Kleidung bedeckt sind, müssen eingerieben werden, denn die Stechmücken finden auch noch die kleinste Lücke. Durch Schwitzen und mechanisches Abreiben lässt die Wirkung des Mittels nach, Sie sollten also das Repellent häufiger auftragen. Auch wasserfeste Mittel sind nicht ohne Grenzen wirksam. Wichtig ist ebenfalls, dass das Mückenschutzmittel die letzte Schicht darstellt – also über Sonnencremes, Make-up oder Hautcremes aufgetragen wird.
In den Innenräumen können Sie sich mit Fliegengittern für die Fenster und Moskitonetzen über dem Bett schützen. Wenn Sie nicht sicher sind, ob das Hotel Moskitonetze hat, sollten Sie selbst eines mitnehmen. Mit Wäscheklammern und -leine sowie mit Saugnäpfen lässt es sich meist problemlos anbringen. Je engmaschiger das Netz ist, desto mehr Schutz bietet es auch vor noch so kleinen Mücken. Allerdings ist ein etwas grobmaschigeres Netz bei schwülheißen Nächten sinnvoller, da es eine bessere Luftzirkulation ermöglicht.
Mücken lieben dunkle Flächen, deshalb sollten Sie helle und lockere Kleidung tragen. Sehr dünne Kleidung kann von einigen Mücken durchstochen werden, ist also nicht sinnvoll.
Malaria – Mitbringsel aus den Tropen
Sie sind klein und unscheinbar, lästig und gefährlich – die Moskitos in den Tropen. Nur ein einziger kleiner Mückenstich kann dazu führen, dass man mit einer Tropenkrankheit infiziert wird. Laut WHO erkranken weltweit 300 bis 500 Millionen Menschen jährlich an Malaria. Sichere Impfstoffe gegen die Erreger konnten bisher nicht entwickelt werden.
Daher hat eine Abwehr der Mücken durch Repellentien neben der Malaria-Prophylaxe eine große Bedeutung. Die Malaria-Erreger werden durch weibliche Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen und zwar vorwiegend in den Dämmerungs- und Nachtstunden.
Denn allzu oft wird Fieber nach Urlaubsreisen unterschätzt, wenn fälschlicherweise davon ausgegangen wird, dass dieses Gebiet ja eigentlich malariafrei ist.
Insektenabwehr bei anderen Plagegeister
Mücken sind lästig, aber beileibe nicht die einzigen fliegenden Plagegeister. Auch Bremsen, Bienen, Wespen, Hornissen und einige Hummelarten geizen unter bestimmten Voraussetzungen nicht mit ihren Stichen.
Bremsen, auch Pferdefliegen genannt, saugen genau wie die Mücken Blut. Sie sind vor allem in der Nähe von Vieh, am Waldrand und in Gärten unterwegs. Das Tückische: Man hört und spürt sie nicht – bis es zu spät ist. Der ausgesonderte Speichel der Bremsen verursacht oftmals starke Schwellungen und heftigen Juckreiz.
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Bienen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Dann jedoch kann es gefährlich werden: Der Stachel der gelb-schwarzen Honigsammlerin bleibt in der Stichstelle stecken. Er ist genau wie der Stachel der Hummel mit Widerhaken besetzt. Beim Stich reißt der Stachel mitsamt Giftdrüse aus dem Leib des Insekts. Die Drüse pumpt weiter ihr Gift in die Wunde. Deshalb muss der Stachel so schnell wie möglich entfernt werden – möglichst ohne Druck auszuüben, sonst wird das übrige Gift freigesetzt.
Die Wespe ist ähnlich groß wie eine Biene, allerdings von weniger gedrungener Form. Einen Wespenstich hat man sich schnell geholt, so z.B. im hohen Gras. Zudem kann die Wespe mehrfach zustechen, da ihr Stachel nicht in der menschlichen Haut stecken bleibt.
Die Stiche der Blutsauger Mücke und Bremse spürt man erst im Nachhinein. Kühlende und desinfizierende Gels aus der Apotheke helfen gegen den Juckreiz und verhindern so mögliche Infektionen. Bei Bedarf sollten Sie sie mehrfach auftragen.
Um Insekten von vornherein nicht zum Angriff zu verleiten, sollten Sie auf flatternde Kleidungsstücke mit Blumenmuster oder grellbunten Farben verzichten. Auch schwarze Kleidung lockt Insekten eher an als weiße, grüne oder hellbraune T-Shirts und Hosen.