Allergien: Die Zahl der Allergiker in Deutschland – in den westlichen Industrieländern überhaupt – wächst. Jeder vierte Erwachsene und fast jedes dritte Kind ist schon mehr oder weniger stark betroffen. Allergische Reaktionen gibt es viele, ob auf Hausstaub, Pollen, Nahrungsmittel oder Tiere.

Als Ursache wird eine Schwächung des Immunsystems durch Umweltgifte, Schadstoffe und immer neue chemische Substanzen diskutiert.

Was ist eine Allergie?

Unter einer Allergie versteht man eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf bestimmte körperfremde Substanzen. Dabei macht der Organismus keinen Unterschied zwischen chemischen oder natürlichen Stoffen. Die üblichsten Auslöser sind Blütenpollen, Insektengifte, verschiedene Nahrungsmittel, Staub, Tierhaare oder auch Metalle. Diese Stoffe werden Allergene genannt. Das gleiche Allergen kann bei einer Person einen Hautausschlag hervorrufen, bei einer anderen zu Heuschnupfen führen und eine dritte Person zeigt keine allergischen Reaktionen. Leiden die Eltern unter einer Allergie, werden dies auch die Kinder am eigenen Leib zu spüren bekommen, sagt die Statistik. Dabei wird aber nicht eine spezielle Allergieform vererbt, sondern nur die Bereitschaft, auf körperfremde Stoffe allergisch zu reagieren.

Wie entsteht eine Allergie?

Der Körper ist zum Schutz gegen krankmachende Stoffe wie Viren und Bakterien mit einer wirksamen Abwehr, dem Immunsystem, ausgerüstet. Haut und Schleimhäute bilden den ersten Schutzschild gegen Eindringlinge. Ein Grund, warum sich gerade hier die meisten allergischen Reaktionen zeigen. Doch alles kann die Haut nicht aufhalten. Was durchkommt, wird vom Immunsystem angegriffen. Es kann den fremden Stoff, das sogenannte Antigenen, analysieren, erkennen und bekämpfen oder zerstören. So bleibt der Organismus frei von einem Eindringen und Ausbreiten des Fremdstoffes. Er ist immun.

Den ersten Kontakt mit einem Eindringling speichert das Immunsystem und kann bei neuem Befall schnell mit Antikörpern reagieren. Diese sogenannte erworbene Immunität ist bei Allergikern aus dem Ruder gelaufen. Statt dass der Körper nach dem ersten Kontakt mit dem fremden Stoff immun wird, kommt es bei jeder neuen Berührung mit ihm zu einer intensiven Reaktion. Dies liegt nicht daran, dass das Immunsystem des Betroffenen zu schwach ist, es liegt ein Störfall vor. Das System unterscheidet nicht, ob ein Stoff für den Organismus schädlich oder harmlos ist.

So kommt es zu einer übersteigerten Immunabwehr auf Substanzen, die dem Organismus eigentlich gar nicht schaden: Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze oder bestimmte Nahrungsmittel. Bei diesem Vorgang werden Substanzen, wie zum Beispiel das Histamin, freigesetzt und verursachen an einzelnen Organen Entzündungen. Es kann unter anderem zu Fließschnupfen, Niesreiz, Augentränen, Atembeschwerden, Hautausschlägen oder auch zu Durchfall kommen.

 

Können Allergien geheilt werden?

Die vollständige Heilung einer Allergie bleibt die Ausnahme, jedoch kann durch gezielte vorbeugende Maßnahmen das Allergierisiko stark vermindert werden.