In der Urlaubsvorfreude möchte man nicht unbedingt daran denken, dass eine Reise auch gesundheitliche Probleme mit sich bringen kann. Doch ferne Länder, ein anderes Klima, exotische Speisen und mangelnde Hygiene können Unwohlsein mit sich bringen. Dabei ist die Behandlung oder Vermeidung der meisten Beschwerden kein Problem, wenn man die richtigen Mittel zur Hand hat.

Zudem kann eine gutsortierte Reiseapotheke viel Stress ersparen. Apotheken sind in fremden Gefilden häufig nicht einfach zu finden. Hinzu kommen oft Sprachprobleme, Ihre gewünschten Medikamente haben einen anderen Namen haben oder sind gleich gar nicht erhältlich.

Ein paar Regeln für die Reiseapotheke: 

Nehmen Sie immer die Beipackzettel Ihrer Medikamente mit.
Stellen Sie Ihren Bedarf an Mitteln entsprechend des Reiseziels zusammen – in den Tropen benötigen Sie andere Dinge als beim Skilaufen.
Wenn Sie unter chronischen Erkrankungen leiden, sollten Sie vorher mit Ihrem Arzt über die ausreichende Menge an Medikamenten reden und diese dann mitnehmen. Bitten Sie Ihren Arzt zudem um eine Bescheinigung in englischer Sprache, dass er Ihnen diese Medikamente verordnet hat. Dies gilt vor allem, wenn Sie Spritzen mitnehmen müssen.
Die Reiseapotheke und wichtige Medikamente gehören immer ins Handgepäck, damit sie nicht verloren gehen und griffbereit sind.
Achten Sie darauf, die Reiseapotheke möglichst kühl und nicht in der prallen Sonne zu lagern.
Achten Sie darauf, dass die Arzneimittel nicht in die Hände von Kindern gelangen können.

 

Für jede Situation gerüstet

Jede Reiseapotheke ist anders. Ihr Inhalt hängt vom Ziel, von Art und Dauer der Reise und vom Gesundheitszustand des Urlaubers ab. Wichtig ist, an alle regelmäßig einzunehmenden Medikamente (auch an die Antibabypille!) zu denken. Als unverzichtbarer Bestandteil gehört Verbandsmaterial ins Reisegepäck. Neben Mullbinden und Verbandpäckchen sind Pflaster (für den Urlaub mit Kindern besonders auch an wasserfestes Pflaster denken!) und Desinfektionsmittel notwendig. Mit einem milden, nicht brennenden PVP-Jodpräparat können bei eventuellen Verletzungen die Wunden desinfiziert werden, damit keine weitergehenden Infektionen entstehen.

Bei einem Aktiv-Urlaub mit viel sportlicher Betätigung darf eine Einreibung für Prellungen und Verstauchungen genauso wenig fehlen wie ein elastischer Verband und ein Kühlspray. Auch Mittel gegen Reisekrankheit und Übelkeit sind nötig, besonders dann, wenn Personen mitreisen, die Auto- oder Bahnfahrten und manchmal auch das Fliegen schlecht oder gar nicht vertragen. Reisekaugummis haben viele Vorteile. Sie wirken relativ schnell und ziehen nur wenig Ermüdungserscheinungen nach sich. Bei Kindern bieten sich auch Zäpfchen gegen die Reiseübelkeit an, die vor Reiseantritt verabreicht werden.

Durchfall und Verstopfung

Unumgänglich sind Mittel gegen Magenverstimmungen und Durchfall – und das völlig unabhängig vom Reiseziel. Durch die Umstellung von Klima, Kost und Lebensgewohnheiten entsteht leicht eine Reisediarrhoe, die weltweit zu den häufigsten Urlaubsübeln zählt. Ungewohnte Temperaturen, ein langer Aufenthalt in der Sonne und ein dadurch entstehender Flüssigkeitsverlust verstärken die Beschwerden noch. “Montezumas Rache” ist eine der Umschreibungen für den Reisedurchfall. Abhilfe schaffen können hier schnell wirkende Medikamente gegen Reisedurchfall, die schon vorbeugend eingenommen werden. Hier kann Ihnen der fachkundige Apotheker je nach Reiseland und Situation entsprechende Empfehlungen geben.

Sie sollten außerdem Elektrolyt-Lösungen mitnehmen, die einen Flüssigkeitsverlust und Mineralstoffmangel aufgrund des Durchfalls ausgleichen können. Außer zu Durchfällen kann es aber auch zum Gegenteil kommen, also zu Verstopfungen auf Reisen. Viele Menschen reagieren auf die Abweichung vom gewohnten Verdauungsrhythmus sowie die ungewohnte Kost und Lebensweise mit Problemen beim Stuhlgang. Für alle Fälle sollte deshalb eine kleine Packung eines milden Abführmittels im Gepäck sein.

Schmerzen und Infekte

Nicht zu vergessen sind auch Schmerzmittel, die bei unverhofft auftretenden Kopf- oder Zahnschmerzen Abhilfe schaffen. Allerdings sollten Sie vor einem längeren Urlaub auf jeden Fall einen Zahnarzttermin einplanen, damit kleine Löcher oder andere Probleme frühzeitig behoben werden können. Das ungewohnte Klima in manchen Ferienregionen führt bei einem leicht geschwächten Abwehrsystem relativ häufig zu Erkältungskrankheiten. Ein leichtes Grippe- und Fiebermittel sollte deshalb auch in der Reiseapotheke vorhanden sein. Nasentropfen und Hustenmedizin gehören ebenso zur Grundausstattung der mobilen Apotheke. Besonders wenn Kinder mitreisen, sollte das Fieberthermometer nicht fehlen. Wer für solche Infekte anfällig ist und damit schon leidvolle Erfahrungen im Urlaub gemacht hat, kann bereits zwei bis drei Wochen vor Urlaubsbeginn mit pflanzlichen Immunstimulanzien wie z.B. Echinacea seine Abwehrkräfte stärken. Wenn Reisen in extreme Höhenlagen oder gänzlich andere Klimazonen geplant sind, solle ebenfalls ein tonisierendes Kreislaufmittel im Gepäck stecken.

Checkliste

Hier können Sie vergleichen, ob Sie beim Packen Ihrer Reiseapotheke an alles gedacht haben:

Verband- und Krankenpflege
Mullbinden verschiedener Breite
Verbandpäckchen in verschiedener Größe
Elastische Binden
Pflaster in verschiedenen Größen (möglichst auch wassserfest)
Sicherheitsnadeln
Fieberthermometer
Verbandmull
Splitterpinzette

Arzneimittel 

gegen Übelkeit/Erbrechen (Reisekrankheit)
gegen Durchfall
gegen Verstopfung
Fieber- und Schmerztabletten
gegen Erkältungskrankheiten
gegen Sonnenbrand
gegen Insektenstiche
gegen Allergien
–  Magentabletten
–  Kreislaufmittel
–  gegen Schalfstörungen
–  Desinfektionsmittel bei Verletzungen
evtl Antibabypille

 

Gerne hilft Ihnen Ihre Apotheke bei der Zusammenstellung Ihrer persönlichen Reiseapotheke.