Unsere Zähne sind nicht einfach nur Kauinstrumente, die losgelöst sind vom restlichen Körper. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit unserem gesamten Körper und lassen deutliche Rückschlüsse auf unsere körperliche Gesundheit zu. Viele Studien haben bereits belegt, dass sich Erkrankungen auf schlechte Zähne zurückführen lassen – und auch umgekehrt, dass körperliche Erkrankungen einen krankhaften Zahnstatus verursachen können. Dies wurde anhand von parodontalen Entzündungen festgemacht. Eine Parodontose ist eine bakterielle Entzündung des Kieferknochens und des Gewebes am Zahn. Nach Karies ist die Parodontitis die häufigste Erkrankung im Mund.
Schlechte Mundhygiene und bestimmte Erkrankungen treten häufig gemeinsam auf
Eine Würzburger Zahnärztegruppe hat festgestellt, dass Patienten mit Parodontitis eine erheblich verringerte Gefäßelastizität im Gegensatz zu mundgesunden Patienten zeigen. Eine sehr wichtige Information hierbei ist, dass dieser Zustand sich durch professionelle Zahnreinigung verbessern ließ. Nach 12 Monaten hatte sich die Mundgesundheit deutlich verändert: Die Zahnfleischblutungen waren zurückgegangen, ebenso der Biomarker CRP (ein Blutparameter für Entzündungen).
So weiß man mittlerweile, dass bei Dialysepatienten eine schlechte Mundhygiene ein häufigeres Auftreten von Parodontitis verursacht. Die Folge davon ist eine mangelhafte Mundschleimhaut, die wiederum den Kieferknochen negativ verändert. Dadurch wird die allgemeine Kaufähigkeit so beeinflusst, dass der Patient die Nahrung schlechter verarbeiten kann.
Ein direkter Zusammenhang zwischen Herz und Zahn ist nicht vorhanden
Jedoch: Es liegen zurzeit keine Studienbelege für einen solchen eindeutigen Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen und einer Parodontitis vor. Zu diesem Schluss kommt eine Expertengruppe bestehend aus Zahnärzten, Kardiologen und Infektiologen der amerikanischen Herz Vereinigung AHA (American Heart Association). Behauptungen, dass eine verbesserte Mundhygiene zur Vorbeugung der Parodontitis auch gleichzeitig eine Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen sei, sei schlichtweg nicht haltbar. Bei einer Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankung liegen oft die gleichen grundlegenden Risikofaktoren wie Rauchen, höheres Alter und Diabetes vor. Vermutlich treten deshalb parodontale und kardiale Erkrankungen gleichzeitig auf.
Woran man Parodontitis erkennt
Parodontitis geht oftmals mit schlechtem Atem einher, der durch Bakterien in den Zahnfleischtaschen verursacht wird. Die Folge ist, dass das Zahlfleisch beim Zähneputzen oder Essen blutet. Im akuten Entzündungsstadium tritt ein starker Mundgeruch auf. Begünstigt wird die Entzündung im Mund durch schlechte Mundhygiene, Rauchen, Stress und durch bestimmte Grunderkrankungen wie z. B. Diabetes oder eine Schwächung des Immunsystems.
Die Bundeszahnärztekammer gibt auf ihrer Website viele Informationen rund um die Zahngesundheit.
Krankenkassen zahlen die professionelle Zahnreinigung nicht