Eine unlängst vom Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) veröffentliche Studie belegt, dass die Tattoo-Entfernung mittels Laserbehandlung enorme Risiken birgt, da giftige Substanzen wie Blausäure entstehen können.
Blausäure-Konzentration kann Zellschäden verursachen
Tattoo-Entfernung mittels Rubin-Laserbehandlung
In der klinischen Dermatologie werden u.a. mit Hilfe des Rubin-Lasers vor allem die blauen Tätowierungen entfernt. Die hierbei angewendeten Wellenlängen bewirken eine hitzebedingte Spaltung des Pigments. Das Phthalocyanin-Blau, auch Pigment B15:3 genannt, ist scheinbar das einzige blaue Pigment, welches auf dem europäischen Markt verwendet wird. Jedoch: Es gibt derzeit keine Daten zu dessen Sicherheit als Tätowierungsmittel oder welche Spaltprodukte bei Hitzeeinwirkung entstehen.
In der BfR-Studie wurde der temperaturabhängige Abbau genau dieses Pigmentes simuliert. Die anschließende Analyse lieferte Hinweise auf hochgiftige Verbindungen wie Blausäure und Benzol, und zwar in Konzentrationen, die ein gesundheitliches Risiko sind, vor allem dann, wenn größere Tätowierungen wie z.B. am Oberarm entfernt werden.
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Chirurgische Tattoo-Entfernung ist mit einem Infektionsrisiko verbunden
Die Experten des BfR raten Verbrauchern, sich in jedem Fall umfassend erkundigen, welche Risiken bei einer Tattoo-Entfernung entstehen können und diese nur von entsprechend geschultem Personal und durch medizinisch anerkannte Verfahren durchführen zu lassen; nur so lasse sich das Risiko so gering wie möglich halten. Leider gebe es keine Liste, die alle Verfahren vollständig aufführe; auch gebe es bisher keine Meldepflicht an Behörden oder eine behördliche Prüfung der angebotenen Entfernungs-Methoden.
Quelle:
Ines Schreiver, Christoph Hutzler, Peter Laux, Hans-Peter Berlien & Andreas Luch, Formation of highly toxic hydrogen cyanide upon ruby laser irradiation of the tattoo pigment phthalocyanine blue; Scientific Reports 5, Article number: 12915 (2015)