Wenn Katzen älter werden, ändert sich so einiges! Ab wann eine Katze allerdings ältere Katze gilt, ist individuell ganz unterschiedlich.
Ab wann ist eine Katze alt?
Auch wenn auf dem Katzenfutter für Senioren oft steht „ab 7 Jahre“ – so ist diese Einteilung doch sehr pauschal, denn jede Katze altert ganz individuell. Während die eine mit 14 Jahren noch wild herumtobt, hat eine andere mit 7 Jahren tatsächlich schon ein großes Ruhebedürfnis. Um das Alter einer Katze in Menschenjahren auszudrücken, gibt es Umrechnungen. Demnach entspricht das Alter einer 7-jährigen Katze in etwa einem 43-jährigen Menschen. Im Allgemeinen geht man aber davon aus, dass eine Katze mit zehn oder elf Jahren als Senior anzusehen ist.
Genau wie bei uns Menschen ist das biologische Alter Ihrer Katze eine ganz individuelle Sache und hängt von zahlreichen Faktoren, wie Haltungsbedingungen und der Rasse ab. Trotzdem können Sie eine Menge dafür tun, dass Ihre Katze lange fit und aktiv bleibt und – ganz im Sinne des Anti Aging – fit und gesund altert.
Natürlich spielt auch die Gesundheit einer Katze eine entscheidende Rolle. Eine gesunde Katze ist viel fitter als eine chronisch kranke Katze mit Nieren- oder Herzproblemen.
Je nach Temperament, Rasse und Haltungsbedingungen entwickeln Katzen im Alter zwischen 9 und 12 Jahren ein viel höheres Ruhebedürfnis und man kann sie als ältere Katze betrachten. Doch was ändert sich außer dem Ruhebedürfnis noch?
Schlafen
Ältere Katzen schlafen und dösen sehr viel. Manche Katzen zeigen nur wenige Stunden volle Aktivität und genießen sonst die Ruhe. Machen Sie es Ihrer Katze bequem. Gern liegt sie warm und weich, vor Zugluft geschützt, an einem leicht erhöhten Platz, von dem aus sie alles beobachten kann.
Streicheleinheiten
Wenn die Katze älter wird, braucht sie viel mehr Streicheleinheiten. Früher hat die Katze ihre Aufmerksamkeit beim Spielen bekommen, heute sucht sie die Nähe und Bestätigung beim Schmusen mit ihrem Menschen.
Spielen
Auch eine ältere Katze spielt noch gerne. Vielleicht nicht mehr so ausgelassen und ausdauernd wie in jungen Jahren, aber eine kleine Spieleinheit am Tag beschäftigt Ihre Katze, schenkt ihr Aufmerksamkeit und hält sie in Schwung.
Änderungen im Wesen
Genau wie die meisten älteren Menschen, reagieren auch ältere Katzen erst einmal mit Skepsis auf Neues und sind nicht mehr so neugierig und flexibel. Deshalb ist es Ihrer Katze sehr angenehm, wenn ihr Tag routiniert abläuft: die tägliche Kuschel- und Spielstunde, das Füttern – möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit. Neue Möbel oder gar Umzüge können Ihre Katze regelrecht aus der Bahn werfen und sie wird sich erst einmal ängstlich verstecken oder gar aggressiv reagieren. Geben Sie ihr Zeit und versuchen Sie (soweit es sich einrichten lässt), die Änderungen schrittweise anzugehen. Vielleicht muss nicht gleich das gesamte Wohnzimmer neu eingerichtet werden, sondern erst einmal das Sofa, dann der Schrank?
Das Futter und das Essverhalten
Bei älteren Katzen gibt es meist zwei Extreme: die einen futtern fleißig, bewegen sich aber viel weniger und legen ordentlich an Gewicht zu. Die anderen (und dieser Fall ist der häufigere) sind eher appetitlos und magern regelrecht ab.
Sportlichkeit und Kraft
Ältere Katzen bewegen sich weniger und bauen deshalb auch Muskelmasse ab. Aber auch typische Altersleiden wie Rheuma und Arthrose sind bei Katzen nicht selten – bei schweren Rassen tritt dies häufiger auf als bei leichten. In jedem Fall helfen Sie Ihrer Katze, wenn die Liegeplätze und der Kratzbaum jetzt nicht mehr unerreichbar hoch sind – unterstützen Sie mit einem Stuhl, der daneben steht oder kaufen Sie niedrigere Modelle. Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Katzen Schmerzen leidet bei der Bewegung? Dann sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die richtige Therapie. In leichten Fällen können Futterergänzungsmittel Linderung verschaffen, in schwereren Fällen ist möglicherweise eine medikamentöse Schmerztherapie sinnvoll.
Das Sehen
Die Sehkraft kann bei älteren Katzen eingeschränkt sein. Sie könn sogar einen Grauen oder Grünen Star bekommen. Ist dies bei Ihrer Katze der Fall, vermeiden Sie möglichst größere Änderungen in der Umgebung. Umgestellte Möbel können zum Problem werden. Manche Katzen mögen es, wenn ein Nachtlicht brennt – so finden sie sich besser zurecht.
Das Hören
Auch das hören kann zunehmend schlechter werden – das ist aber meist eher für den Besitzer ein Problem, wenn die Katze nicht reagiert oder auf Zuruf nicht kommt. Gefährlich kann es allerdings für Freigänger werden, wenn Sie nahende Autos nicht mehr hören.
Zähne
Katzen neigen zur Bildung von Zahnstein. Dieser führt über kurz oder lang zu einer Entzündung des Zahnfleisches, was schließlich zum Verlust der Zähne führen kann. Geben Sie täglich eine kleine Portion Trockenfutter – die Kroketten sollten so groß sein, dass sie nicht gleich geschluckt werden. Das trainiert Zähne, Kaumuskulatur und säubert die Zähne. Gelegentlich sehniges Gulasch mindert ebenfalls den Belag. Hat sich bereits Zahnstein gebildet, wird Ihr Tierarzt bei der Routineunteruschung nachschauen, ob man diesen entfernen sollte.
Sonstige Krankheiten und Gebrechen
Je älter Ihre Katze wird, desto mehr Krankheiten können auftreten. Die reicht von der nachlassenden Nierenfunktion über Herzprobleme, Schilddrüsenprobleme bis hin zum Diabetes. Regelmäßige Kontrolltermine beim Tierarzt sind jetzt besonders wichtig.
Das Fell
Ältere Katzen sehen oft etwas struppig aus. Dies kann viele Ursachen haben. Manche Katzen sind nicht mehr so gelenkig und erreichen nicht alle Stellen beim Lecken. In diesem Fall können Sie ihre Katze mit einer weichen Bürste unterstützen. Bei anderen ist es der nachlassende Appetit und die schlechtere Verdauung – beides kann zu einem Nährstoffmangel führen. Fischöl, ein rohes Ei und spezielle Ergänzungsmittel können Ihre Katze ausreichend mit Nährstoffen versorgen.
Das Problem mit der Toilette
Viele alte Katzen werden „unsauber“. Leider sind die Ursachen hierfür sehr vielfältig. Manche Katzen leiden unter Verstopfung und verbinden die Schmerzen beim Stuhlgang mit der Toilette und meiden diese.
Andere Katzen haben einfach weniger Kontrolle über ihre Körperfunktionen und schaffen es nicht mehr rechtzeitig bis zur Toilette. Hier hilft vielleicht ein zweites Klo in der Nähe des Schlafplatzes. Mehrere Toiletten in der Wohnung können das Problem spürbar verringern. Toiletten mit Dach mögen Katzen gar nicht – in der Natur platziert sich eine Katze immer so, dass sie die Umgebung bei ihrem Geschäft stets im Überblick hat. Junge Katzen tolerieren diese geschlossenen Toiletten vielleicht noch, eine ältere Katze lehnt diese dann ab. Es kann aber auch an der Streu liegen. Ist diese zu grob, piekt sie der Katze in die Fußsohle. Es gibt kein Patentrezept gegen die Unsauberkeit – hier hilft es nur, mit viel Geduld herauszufinden, was die Ursache ist und das Malheur zu beseitigen ohne zu schimpfen und zu strafen.
Trotz aller Änderungen im Verhalten und der erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten: das Leben mit einer älteren Katze ist sehr beglückend. Die Katze hängt viel mehr an ihrem Menschen und gibt ihre ganze Liebe zurück!