Wie pflegt man reife Haut am besten? Man verlangt vielfach ein jugendliches, frisches Aussehen, das mit dem Begriff der Dynamik assoziiert wird. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Lebenserwartung und vor allem die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, besonders der Frauen, erheblich verändert, und man wünscht sich für jede Lebenssituation ein ansprechendes Äußeres.
Älterwerden ist ein natürlicher Vorgang
Die sichtbaren Zeichen der Alterung sind nur allzu bekannt: Die Oberhaut weitet sich, Spannkraft und Wasserbindevermögen nehmen ab. Die Haut wird trocken und faltig. Schuld daran sind Veränderungen im Bindegewebe. Es besteht hauptsächlich aus den Strukturproteinen, Kollagen und Elastin. Mit fortschreitendem Alter verlangsamt sich die Zellerneuerung, damit verschlechtert sich auch die Struktur.
Dieses Älterwerden ist im Prinzip ein völlig natürlicher Vorgang, der jedoch von Frau zu Frau verschieden schnell ablaufen kann. Das “biologische Alter” – also wie man tatsächlich aussieht – muss nicht unbedingt mit dem “tatsächlichen Alter” übereinstimmen. Dieses biologische Alter ist größtenteils genetisch bedingt und ist verantwortlich dafür, wie schnell unser Bindegewebe an Elastizität verliert und von welcher Qualität es ist.
Natürliche Hautalterung können wir nicht aufhalten, und sie lässt sich auch durch keine Cremes stoppen. Nur kleinste, zwar messbare Trockenfältchen lassen sich durch passende Präparate mildern, sofern sie regelmäßig verwendet werden. Der vorzeitigen Hautalterung hingegen kann durch geeignete Sonnenschutzpräparate und vernünftige Lebensgewohnheiten durchaus vorgebeugt werden.
Richtige Pflege reifer Haut
Dennoch braucht reife Haut eine andere Pflege als junge. Denn je älter und trockener die Haut wird, desto mehr ist sie auf Zufuhr von Feuchtigkeit und Fett von außen angewiesen. Das Fett soll die oberste Hautschicht abdecken, damit die hauteigene oder per Creme zugeführte Feuchtigkeit nicht zu schnell verdunstet.
Eine Haut mit einem genügend großen Fettanteil und ausreichender Feuchtigkeitszufuhr ist auch besser geschützt gegen Kälte, Sonne und Wind, aber auch gegen Abgase und trockene Luft. Zur Pflege kommt die Optik: Je mehr Feuchtigkeit die Haut speichert, desto praller und glatter wirkt sie. Eine gute Creme für die reife oder “anspruchsvolle” Haut muss deshalb vor allem zwei Dinge erfüllen: Sie muss die Haut mit ausreichend Fett und Feuchtigkeit versorgen und beides möglichst lang in der Haut binden.
Welche Creme ist die richtige?
Es kommt auf den Wasser- bzw. Fettgehalt an: Fett in reichlich Wasser ergibt eine leicht verreibbare Öl-in-Wasser-Emulsion. Diese Creme zieht schnell ein und ist deshalb vielfach das Rezept für Tagescremen (empfehlenswert auch für fette, unreine und/oder junge Haut). Wird umgekehrt Wasser in mehr Fett gegeben, entsteht eine reichhaltige Wasser-in-Öl-Emulsion, die die Haut mit einem schützenden Fettfilm überzieht. Sie wird meist für Nachtpflegeprodukte verwendet.
Auch trockene und/oder reife Haut wird mit fettenden Cremen mehr anfangen können. Es lassen sich auch mit Öl-in-Wasser-Emulsionen gute hautglättende Ergebnisse erzielen. Es kommt eben auf die individuelle Hautbeschaffenheit an. Eines steht jedoch außer Zweifel: Vor allem die Grundlage einer Creme entscheidet über die Wirkung.